Die Lesung schilderte eindrücklich Tamars Flucht, ihre Gefangenschaft, das harte Leben im Ghetto, die Trennung von ihrem Vater sowie die dramatischen Umstände ihrer Deportation. Schließlich gelang Tamar gemeinsam mit ihrer Mutter die Flucht – ein Schicksal, das die Schülerinnen und Schüler interessierte und bewegte.
Musikalisch begleitet wurde die Lesung von Roswitha Dasch und dem Finkelstein-Trio, das sich auf jüdische Musik spezialisiert hat. Die ungewohnten Klänge machten einen besonderen Eindruck auf viele Jugendliche.
Auch die geschilderten Szenen hinterließen nachhaltige Eindrücke. Besonders die Situation, in der sich Tamar und ihre Mutter in einer Hundehütte verstecken mussten, blieb vielen im Gedächtnis: „Ich fand die Szene spannend, in der sich die Mutter und die Tochter in der Hundehütte versteckt haben und der Hund Tigris sie vor den Nazis beschützt hat. Um nicht zu verhungern, haben sie sogar das Essen des Hundes gegessen“, erinnert sich eine Schülerin.
Einige Schüler betonten, dass die Lesung in ihrer Art und Länge herausfordernd gewesen sei. „Mit knapp 90 Minuten war die Lesung durchaus anspruchsvoll für die anwesenden Schüler. Sie haben aber konzentriert zugehört und viel mitgenommen. Anschließend haben wir dann zusammen den Artikel verfasst. Das haben sie sehr gut gemacht“, meint Sebastian Hebbelmann.
Als besonders tragisch ist es erwähnenswert, dass Tamar selbst nur wenige Wochen vor der Veranstaltung im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Ihr Tod verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Erinnerungen der letzten Zeitzeugen zu bewahren - bevor sie zunehmend ausschließlich zu schriftlich überlieferter Geschichte werden.
Ein herzlicher Dank der Klasse 8a gilt Hanna Naber, Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, die sich im Anschluss noch Zeit für ein kurzes Gespräch und ein gemeinsames Foto mit der Klasse genommen hat.