In Sachen Brennstoffzellen-Züge soll in der Region Braunschweig etwas passieren: Darauf pochen der Peiner CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Plett und Michael Kramer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Regionalverband-Fraktion in Braunschweig. So könnten auch in der Region in Zukunft Nahverkehrszüge fahren, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Entsprechende Züge baut die Firma Alstom in Salzgitter, die auch Forschung auf dem Gebiet betreibt. Doch kurzfristig sei solch ein Wechsel nicht möglich, sagt Sygusch. Zudem könne man Entscheidungen für einzelne Streckenabschnitte in der Region nicht isoliert treffen.
Plett und Kramer machten sich kürzlich bei Alstom ein Bild von der Wasserstoffzug-Produktion. Der in Salzgitter gebaute „Coradia iLint“ verkehrt bereits im Elbe-Weser-Dreieck, im Rhein-Main-Verkehrsverbund und in Bayern. In der Region Braunschweig hingegen fährt der Brennstoffzellen-Zug noch nicht – das sollte sich ändern, meinen Plett und Kramer. Als aktuelles Ziel für eine Umsetzung ist 2030 anvisiert.
Sygusch sagt dazu: „Unser Schienennetz in der Region ist bereits zu rund 40 Prozent elektrifiziert. Der Umstieg auf klimafreundliche Antriebsformen ist im vollen Gange. Die Entscheidung, wo was für eine Bahn fahren soll, kann man nicht von heute auf morgen treffen.“ Bahnen müssten Jahre im Vorhinein bestellt werden und das Schienennetz sowie die Lade- oder Tankanlagen darauf ausgerichtet sein. „Um unseren Schienenverkehr in sinnvollen Schritten zukunftsfest aufzustellen, haben wir ein Weiterentwicklungskonzept für den Schienennahverkehr, das SPNV-Konzept 2030+, aufgestellt, das unseren Weg für die nächsten Jahrzehnte beschreibt. Für diese Weitsicht hat uns der Fahrgastverband Pro Bahn kürzlich einen Preis verliehen“, betont Sygusch stolz.
In dem Konzept werde auch der Umstieg auf klimafreundliche Antriebe beschrieben. „Aufgrund von fundierten Analysen haben wir die wirtschaftlich und ökologisch sinnvollsten Lösungen ermittelt. Das Ziel ist die Vollelektrifizierung der Bahnstrecken“, so der Verbandsdirektor. „Wir sind in der Region schon auf einem guten Weg und einige Abschnitte sind bereits elektrifiziert. Deshalb eignen sich für den Übergang am besten batterieelektrische Bahnen.“ Mit diesen könne man die noch nicht elektrifizierten Abschnitte überbrücken. Aber auch der Einsatz von Wasserstoffzügen werde auf geeigneten Strecken erwogen. „Und auch für die Errichtung einer Wasserstoff-Tankanlage in der Region engagieren wir uns. Ein Problem ist derzeit noch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wurde“, sagt Sygusch.
Es sei nicht nur unmöglich, Entscheidungen für einzelne Streckenabschnitte isoliert zu treffen, sondern auch einfach nicht sinnvoll. „Schienenverkehr findet in einem Netz statt. Wir stimmen uns mit den angrenzenden Aufgabenträgern sowie mit der Deutschen Bahn ab, um reibungslose Mobilität auch über die Region hinaus zu ermöglichen. Im Übrigen liefert Alstom Bahnen mit allen Antriebstechnologien. All dies haben wir den regionalen politischen Entscheiderinnen und Entscheidern, insbesondere den Mitgliedern unserer Verbandsversammlung, mehrfach dargestellt und wir stehen auch weiterhin jederzeit für Fragen rund um das Thema zur Verfügung“, schildert der RGB-Verbandsdirektor.