Für das Geld werden keine Steuern und keine Sozialabgaben fällig, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wer bislang noch keine tarifliche Prämie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef nachfragen, wo sie bleibt. Wo es Betriebsräte gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die IG BAU“, so Karl-Heinz Ehrenberg. Die Sonderzahlung sollten grundsätzlich alle der rund 770 Baubeschäftigten in Salzgitter bekommen – vom Maurer über den Straßenbauer und Baggerfahrer bis hin zur Bürokauffrau.
Die IG BAU Braunschweig-Goslar geht allerdings davon aus, dass auch Bauarbeiter leer ausgehen werden: „Hier trennt sich bei den gut 70 Bauunternehmen in Salzgitter die Spreu vom Weizen. Anständige Arbeitgeber werden die Prämie zahlen. Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die Inflationsausgleichsprämie sowieso auch als ‚Halte-Prämie‘ für ihre Beschäftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“
Die IG BAU bezieht sich auf Zahlen, die ihr die Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Allerdings gebe es „Premien-Drückeberger“, so Karl-Heinz Ehrenberg. „Lohndrückerei gibt es auf dem Bau immer wieder.“ Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar rät Baubeschäftigten in Salzgitter deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend für Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hält, was die IG BAU ausgehandelt hat oder nicht.“
Die Bauleute hätten in den vergangenen Jahren ihren Job verlässlich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die Prämie und damit ein Stück mehr finanzielle Sicherheit zu geben. Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Ehrenberg.
Darum hätten die Arbeitgeberverbände hier im Schulterschluss mit der IG BAU verantwortungsvoll gehandelt. Im Übrigen sei es möglich, die Prämie durch Haustarifverträge noch weiter anzuheben.