Das Fahrrad gewinnt im Rahmen einer nachhaltigen Mobilität immer mehr an Bedeutung. Ob für den Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit: 55 Prozent der Menschen halten es für unverzichtbar. „Immer mehr Rad- und Autofahrer teilen sich den Straßenraum“, ergänzt die Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei, Kathrin Lacey.
Fahrrad, Pedelec und Lastenrad werden dabei für alle Altersgruppen gerade im urbanen Raum attraktiver. Niedersachsen ist ein echtes Fahrradland. In keinem anderen deutschen Flächenland werden prozentual mehr Wege mit Drahtesel oder E-Bike zurückgelegt. Allerdings ist die Zahl der Fahrradunfälle mit schweren Verletzungen und Todesfolge hoch. Etwa jede Stunde kam 2022 in Niedersachsen ein Radfahrer oder eine Radfahrerin zu schaden.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, beteiligen sich Verkehrswacht und Polizei an der landesweiten Radverkehrs-Kampagne für mehr Sicherheit und gegenseitige Rücksichtnahme. Das fängt beim Überholabstand an und endet mit parkenden Lastwagen auf den Schutzstreifen und Radwegen. Aber auch die Radelnden selbst sind angesprochen, ihr unfallträchtiges Fehlverhalten zu unterlassen, sei es als Geisterradler regelwidrig über den linken Radweg zu düsen. Das Ziel ist es, Abbiege- und Einmündungsunfälle zu verhindern und alle für Kreuzungsrisiken zu sensibilisieren.
Die Fahrrad-Installation in der Kattowitzer Straße ist ein Beispiel, Plakate an Litfaß-Säulen sollen folgen. Rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland besitzen mindestens ein Fahrrad, in 30 Prozent sind es drei oder mehr. Das sind zusammen etwa 78 Millionen Fahrräder. Bis Ende Mai 2022 registrierte die Polizei rund 4.700 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden und damit elf bzw. sieben Prozent mehr als vor der Corona-Phase (2018 und 2019) und sogar mehr als 56 Prozent im Vergleich zu 2021. Das Land will die Zahl der Getöteten und Verletzten im Radverkehr bis 2025 um 20 Prozent reduzieren.