„Auf dem Igel-Speiseplan stehen Regenwürmer, Käfer, Spinnen, Raupen, Schnecken und anderes Kleingetier, aber auch schon mal ein Ei einer bodenbrütenden Vogelart“, erklärt Josefine Beims von der NABU-Regionalgeschäftsstelle in Salzgitter. Der Garten sollte nach ihren Worten also so gestaltet sein, dass sich Insekten wohlfühlen. „Denn nur so findet der Igel ausreichend Nahrung.“ Mit einem stets kurz gemähten Rasen, versiegelten Flächen und immergrünen Pflanzen könne dieser nichts anfangen.
Vielfalt im Garten ist gefragt. Dazu gehören laut Josefine Beims heimische Sträucher und Stauden, mit Laub bedeckte Beete und eine wilde Ecke aus Totholz, Ästen, Laub und Reisig. „Aber auch eine für den Igel zugängliche, sichere Wasserstelle darf nicht fehlen.“ Wer allerdings eine Wasserschale aufstelle, sollte darauf achten, dass diese regelmäßig, am besten täglich, ausgespült und mit frischem Wasser aufgefüllt wird. Abschließend sollte der Garten unbedingt giftfrei, also frei von Schneckenkorn, Rattengift und sonstigen Pestiziden gehalten werden. Josefine Beims: „Denn frisst der Igel damit vergiftete Tiere, kann das für ihn sehr gefährlich werden.“
Außer ausreichend Nahrung benötigt der Igel zudem einen Unterschlupf, den er als Nest für seinen Nachwuchs und später im Jahr als Überwinterungsplatz nutzen kann. Dafür bevorzugt er einen natürlichen Laubhaufen. „Aber auch eine Igelburg, die mit Geäst und etwas Laub abgedeckt wird, nimmt der stachelige Gartenfreund gerne an“, so Josefine Beims. Wichtig sei, dass der Standort in keiner regenwassergefährdeten Senke liegt, sondern auf etwas erhöhtem Terrain unter Sträuchern aufgestellt wird.
Obwohl der Igel zu den beliebtesten Säugetieren in Europa zählt, sind die Bestände seit mehr als 20 Jahren rückläufig. „Das hat verschiedene Ursachen“, erklärt Josefine Beims. „Viele Igel kommen im Straßenverkehr unter die Reifen, manche verunglücken an Gefahrenstellen wie offenen Keller- und Lichtschächten, andere ertrinken in Teichen mit steilen, rutschigen Kanten.“ Mit Mährobotern komme in den Gärten noch eine weitere Gefahr hinzu.
Im NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde landen immer wieder verletzte Igel. Dies führt der NABU darauf zurück, dass die Geräte entgegen der Betriebsanleitung teils unbeaufsichtigt im Einsatz sind – oft in der Dämmerung oder sogar nachts. Josefine Beims: „Das ist besonders fatal, da die Igel zu der Zeit am aktivsten sind. Anders als andere Tiere laufen Igel nicht vor einer Gefahr davon. Vielmehr igeln sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein, werden dann von den Robotern überrollt und erleiden schwerste Verletzungen.“
Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen appelliert daher an alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer, statt Mähroboter einen klassischen Rasenmäher zu verwenden. Kann auf den Mähroboter nicht verzichtet werden, sollte dieser jedenfalls nicht unbeaufsichtigt und auf gar keinen Fall in der Dämmerung oder Dunkelheit fahren gelassen werden.