Der OB betonte in seiner Begrüßung, dass die Teilnahme am traditionellen Fastenbrechen ein Zeichen von Toleranz, Respekt und Vielfalt und daher auch ein wichtiges Signal für die Stadt Salzgitter sei. „Es ist ein Zeichen für den gegenseitigen interkulturellen Dialog, denn unsere muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gehören ganz selbstverständlich zu Salzgitter. Sie sind unsere Freundinnen und Freunde, unsere Nachbarinnen und Nachbarn, unsere Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, unsere Sportfreundinnen und Sportfreunde.“
Salzgitter sei seit seiner Gründung eine von Zuwanderung geprägte Stadt, in der heute etwa 107.000 Menschen aus rund 120 Nationen zusammenleben würden, so Frank Klingebiel. Das alles sei nicht selbstverständlich, sondern es gebe Menschen, die die Integration und Teilhabe mit Leben füllen würden. Mit dieser Veranstaltung sagt die Stadt auch „Nein zu jeder Form der Intoleranz, Gewalt und Verunglimpfung“.
Der Sprecher der muslimischen Gemeinden in Salzgitter, Mustafa Abacioglu, begrüßte den Empfang und wies darauf hin, dass Salzgitter eine offene und multireligiöse Stadt sei. Jürgen Selke-Witzel, der Pastoralreferent für das bischöfliche Dekanat Goslar-Salzgitter, überbrachte die Grußworte der christlichen Kirchengemeinden in der Stadt. Er sei zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung dabei und wies auf den wichtigen Dialog zwischen den Menschen und ihren Religionen hin.
Elif Medeni von der Kirchlich-pädagogischen Hochschule in Wien, eine gebürtige und aufgewachsene Salzgitteranerin, schlug in ihrem Vortrag die Brücke zwischen dem Islam und dem Christentum. „Uns verbindet viel mehr, als uns trennt“, betonte sie. So gebe es die österreichisch-deutsche Kaffeetradition, weil die türkische Armee bei der Belagerung von Wien bei ihrem Rückzug viele Säcke mit Kaffee zurückgelassen hatte. Und selbst allgemein gebräuchliche Begriffe wie „Simsalabim“ seien auf interkulturellen Austausch zwischen Christentum und Islam zurückzuführen. Sie zitierte sie aus Werken von Goethe, Lessing und Rilke, die sich alle sehr intensiv und wertschätzend auch mit vielen Aspekten des Islams auseinandergesetzt hätten.
Nachdem die Sonne untergegangen war, beschloss der Gebetsruf des Muezzin den offiziellen Teil der Veranstaltung. Im Anschluss begann das gemeinsame Fastenbrechen und damit auch der gesellige Teil der Veranstaltung – untermalt mit Geigenmusik von Erkan Rast.