14 Holzkreuze befinden sich dann auf dem Anhänger, mit dem sich der Tross gegen 14 Uhr auf den Weg zum Gottesdienst nach Braunschweig in der Kirche St. Martini macht. Die Materialkosten übernahm die Verkehrswacht Salzgitter, traditionell gefertigt wurden sie von Schülern der Holztechnik und der Farbtechnik in den Berufsbildenden Schulen am Fredenberg. Eine Aufgabe, die von Trauer begleitet ist. Jedes Kreuz steht für ein Todesopfer.
„In Corona-Zeiten sind die Leute viel gefahren, das Wetter war schön. Dann sind es leider immer ein paar Tote mehr als in einem verregneten Sommer“, weiß Fachpraxislehrer Gerwin Bialas. Auch muslimische Schüler beteiligten sich an der Herstellung, auch wenn die Kreuze ein christliches Symbol sind. „Religionen arbeiten zusammen“, lautet die Botschaft der jungen Leute.
„Es ist ihre letzte Reise“, erklärt Kathrin Lacey aus dem Präventionsteam der Polizei die Symbolik der Gedenkfahrt. Im Anschluss an den Gottesdienst werden die Kreuze an die Angehörigen übergeben. Die Gedenkfahrt solle alle Beteiligten an die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr erinnern. „Es ist wichtig, aufeinander zu achten“, verweist Kathrin Lacy auf das diesjährige Motto „Sehen – Handeln – Gesehen werden“. Nur so gelinge es, dass alle Verkehrsteilnehmer unfallfrei ans Ziel kommen. Das jüngste der Todesopfer, deren Namen sich auf den Kreuzen finden, wurde nur 20 Jahre alt, das älteste war 62.
Bevor der Motorradkonvoi sich gegen 14 Uhr auf den Weg macht, startet der Verkehrssicherheitstag um 10 Uhr vor dem Rathaus mit vielen Aktionen. Ein „Schräglagen-Motorrad“ ist vor Ort, für die Kinder gibt es außer Musik ein Kasperletheater und ein Kinderkarussell (ebenfalls kostenfrei). Oberbürgermeister Frank Klingebiel wird sich für den guten Zweck mit den Ehrengästen sportlich messen.
Für Musik ist bis zum späten Abend gesorgt. „Willi, der Pirat“ will am Nachmittag nicht nur mit den Kindern singen, sondern sie auch aktiv mit Rhythmusinstrumenten in das musikalische Spiel einbeziehen. Die Coverband „Behind The Rhythm“ wird im eigenen Stil die Hits von den 60er-Jahren bis heute präsentieren. Zudem ist die Gruppe „Earphoria“ um Sängerin Meike Hammerschmidt aus Ringelheim dabei. Danach treten die Musiker von „Cryptex“ auf, die einen Mix aus Rock, Pop, Alternative, Metal und Prog-Rock im modernen Gewand präsentieren.