Der Bund und das Land unterstützen das Unternehmen zusammen mit fast einer Milliarde Euro und helfen so dabei, die erste Stufe in dem Projekt zu realisieren, die Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Denn noch braucht es staatliches Geld, um den grünen Markt in Schwung zu bringen und dafür zu sorgen, dass eines Tages 300.000 Tonnen regenerativer Wasserstoff in Salzgitter ankommen, um damit auf umweltverträgliche Weise so viel Stahl herzustellen wie es derzeit der Fall ist.
Robert Habeck ließ keinen Zweifel daran, dass dafür „gigantisch hohe Investitionskosten“ nötig sind. Aber die Ausgaben machen sich bezahlt, meint er. Bei der Fahrt über das Gelände habe er viele Gewerke gesehen, die schon jetzt Teil der Transformation sind. Für ihn ein Beweis, dass die Salzgitter AG mit ihrer Entscheidung eine Wertschöpfungskette in Gang gesetzt hat. Er betonte, dass das Verfahren nur Sinn macht in enger Kooperation mit der Europäischen Union, die der Milliarden-Beihilfe zugestimmt hatte.
Die Bedeutung der Salzgitter AG für das internationale Miteinander hob auch Energie-Kommissarin hervor, die sich beeindruckt zeigte von dem Besuch auf dem Werksgelände. Kadri Simson nannte das SALCOS-Projekt ein „reales Testlabor“ für die Industrie in Europa und ein ausgezeichnetes Vorbild. „Es muss schnell voran gehen“, mahnte sie mit Blick auf die Herstellung klimafreundlicher Energie.
Für Olaf Lies ist der Klimaschutz „eine Verpflichtung, aber auch eine Chance“, die sich vor allem den Ländern im Norden eröffnet. Die Transformation trägt dazu bei, Standorte, Arbeit und Wirtschaft zu sichern. Die Salzgitter AG beschreite diesen Weg schon seit Jahren, lobte der Landesminister. Er betonte das internationale Anliegen. „Die Nordsee ist das Powerhouse in Europa“, sagte Olaf Lies. Aber alleine bekomme ein Bundesland oder auch Deutschland die Transformation nicht hin, dazu braucht es eine europäische Allianz.