„Nur die Deutsche und die Gemeine Wespe lieben Süßspeisen und Säfte, Fleisch und Wurst“, weiß Josefine Beims. Beide Arten gehören zur Gattung der Kurzkopfwespen mit vier Arten und haben oft großen Appetit auf das, was den Menschen auch schmeckt. Als ungebetene Gäste tauchen sie vor allem auf, wenn sie in der Natur nicht genug Nahrung finden. „Dann heißt es, Ruhe bewahren und hektische Bewegungen vermeiden. Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen“, erläutert Beims. Um die Tiere abzulenken, könne es helfen, eine Schale mit Zuckerwasser oder ein Stückchen Wurst abseits vom gedeckten Gartentisch anzubieten. Der Duft lenke die Tiere zu ihrem Ersatzmahl.
Alle anderen Wespenarten, darunter sechs Langkopfwespen, bevorzugen laut NABU-Expertin andere Nahrung: Neben Nektar, Pollen und Pflanzensäften vertilgen Wespen jede Menge Fliegen, Blattläuse, Raupen, Käferlarven und andere Insekten und deren Larven, die teils im Garten unerwünscht sind. Damit spielen sie eine wichtige Rolle im Naturhaushalt und leisten einen wertvollen Dienst für Gärtnerinnen und Gärtner.
Der Ruf als Störenfriede mache auch den zurückhaltenden Langkopfwespen das Leben schwer. Da ihre Nester oft frei hängend gut sichtbar sind, würden sie schnell „als Quelle des Übels“ identifiziert und entfernt. „Wie unsere Vögel haben Wespen immer mehr Probleme, geeignete Nistmöglichkeiten zu finden“ erläutert Josefine Beims. Wenn die Tiere etwa Rollladenkästen als Ersatzlebensraum nutzen, sind Konflikte mit dem Menschen vorprogrammiert. Doch oftmals reiche es, einen Einflugschutz an Fenstern anzubringen, etwa ein Fliegengitter. So könnten Mensch und Insekt ganz friedlich nebeneinander leben.
Wasser im Garten ist nach NABU-Angaben übrigens nicht nur für Menschen und Vögel attraktiv – eine saubere Wasserstelle hilft auch Insekten, den Sommer gut zu überstehen. „Geeignet sind ein kleiner Teich mit steinigem Uferbereich oder ein gefüllter Blumenuntersetzer mit Sitzmöglichkeit nahe der Wasseroberfläche“, heißt es dort.
Mehr Tipps im Umgang mit den Hautflüglern und anderen Tieren gibt es in der NABU-Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen – Kein Grund zur Panik“, bestellbar unter www.NABU-Shop.de oder gegen Einsenden eines Fünf-Euro-Scheins bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen, Konrad-Adenauer-Str. 25, 38226 Salzgitter unter dem Stichwort „Wespen und Hornissen“. Die Broschüre kann auch zu den Öffnungszeiten (dienstags 10 – 12 und 13 -15 Uhr) abgeholt werden.