„Es geht um Identitätsstiftung über Nationen und Kulturen hinweg mit den Kräften der Künste“, beschreibt Sophia-Geschäftsführer und Initiator Michael Rolke, der dabei ist, eine Musical- und Zirkusschule aufzubauen. Die Malaktion ist ein niederschwelliges Angebot, das möglichst viele Menschen einbeziehen soll. „Es geht um den Weg von Familien aus aller Welt nach Salzgitter“, so Michael Rolke. Er will mit Kunst und Kultur die Gemeinschaft fördern und Brücken bauen.
Und das ist geplant: Aus verschiedenen Richtungen laufen die Tapetenbahnen, die erst bemalt und dann ausgerollt werden, auf einen zentralen Punkt zu, der die neue Heimat in Deutschland symbolisiert. Die Kinder sollen dabei völlig frei assoziieren und zu Papier bringen, was ihnen in den Sinn kommt. „Manche erinnern sich vielleicht noch an die beschwerliche Strecke und malen eine im Gedächtnis gebliebene Szene, oder sie stellen etwas dar, was früher im alten Zuhause für sie wichtig war oder sie malen einfach Salzgitter, wie sie es hier und heute erleben.“ Einige Familienzentren haben sich schon angemeldet, die Grundschule St. Michael kommt nächsten Freitag gleich mit sechs Klassen.
Unterstützt wird Michael Rolke von Malerin Wilma Klein und Mitgliedern aus der „KunstSZene38“. Alle seien sehr gespannt auf die Ergebnisse, sagt der Sophia-Chef. „Wir überlegen, auf welche Weise wir die entstandenen Werke auch nach dem Wochenende angemessen würdigen können.“ Allerdings wird auf dem Sportgelände nicht nur gemalt. Die Sophia gGmbH bringt einen Hüpfburgenpark mit und lädt ein zu Zirkus-Workshops. Michael Rolke will in der Vielschichtigkeit an die Initiative im Vorjahr anknüpfen, als er mit Bewegungs- und Familienfesten den Begriff HEIMAT SALZGITTER erstmals prägte. „Wir sind auf dem Weg ein gutes Stück vorangekommen.“ Am Ziel ist er aber noch lange nicht.