Für ihren unermüdlichen Einsatz, die Liebe zum Beruf und vor allem zu den vielen tausend Gästen in all der Zeit hat sie die Grubenlampe erhalten, Salgitters ersten Stadtpreis, der immer an Menschen geht, die etwas tun für die Lebensqualität in der Stadt – manchmal ohne es zu wissen.
Mit einer Power-Point-Präsentation durchstreiften die Jury-Mitglieder Alfred Kaufmann und Isabel Brandis das Leben der 79-jährigen Gastronomin, die eigentlich Friseurin hätte werden wollen. Doch ihr Mann Harry, bis dahin ein LKW-Fahrer, entschied 1969, die damalige „Ampel“ in Salzgitter-Bad zu übernehmen. Diese wurde zur Anlaufstelle vieler Arbeiter, die ihre Lohntüten leer tranken, bis die Ehefrauen vor der Tür standen.
1980 folgte der Umzug und die Gründung der „Rheinklause“, die zur Kultstätte wurde. Seit 1981 trifft sich Erika Rinkenbach mit Freunden und Stammgästen jeden Heiligabend zum Frühstück. Es ist nicht die einzige Veranstaltung, die Tradition hat. Sommernachtsball, Silvesterfeiern, Kinderfasching und vieles mehr spielte sich in der Rheinstraße ab. Mit Herzblut führten ihr 2015 verstobener Mann und sie das Lokal von der ersten Minute an. Gastfreundschaft ist ihr Geschäftsmodell, ihr Sohn Maik und dessen Lebensgefährtin Annette unterstützen sie dabei.
„Diese Ehrung war für mich ein Schock“, sagt Erike Rinkelbach nach der Übergabe der Grubenlampe. Als sie davon erfuhr, wollte sie erst ablehnen, sagte dann doch zu. „Ich habe alles im Griff und halte alles zusammen“, erklärt sich die resolute Frau, warum die Jury sie ausgewählt haben könnte.
Ihre Gäste sind es, die dafür sorgen, dass sie in Schwung bleibt. Geht es nach ihr, soll sich daran nichts ändern. Wie könnte es anders sein. Nach der Feierstunde in der Kniki lud Erika Rinkenbach die Gratulanten allesamt in die „Rheinklause“ ein. Mit dabei auch Salzgitters Kultband Hawkids, die spontan für die passende Musik sorgte.