Die ersten Hochöfen in Salzgitter entstanden vor dem zweiten Weltkrieg, die danach auch wieder anliefen und deren Fundamente später für die neue Technik genutzt wurden. Der erste komplette Neubau, der Hochofen A, datiert von 1977. „Der hat geholfen, die Roheisenproduktion in Salzgitter sicher zu stellen“, erzählt René Rockstroh. Nun wurde das Objekt generalüberholt – Neuzustellung heißt das im Fachjargon. Der Salzgitter-Konzern vollzieht diesen Schritt, um die Roheisenbasis in der schrittweisen Transformationsphase hin zur CO2-armen Stahlerzeugung bis 2033 abzusichern.
Seit Mitte August wurde am Hochofen A gearbeitet. Unter anderem ließ der Konzern die feuerfeste Ausmauerung erneuern und die Prozess- und Steuerungstechnik modernisieren. Auf gut 100 Millionen Euro summieren sich die Kosten, teilt die Salzgitter AG mit. Aus ihrer soll das die letzte Neuzustellung gewesen sein, denn ab 2033 will sie den Stahl im Zuge des SALCOS-Programm nur noch klimaschonend herstellen. Die Investitionen in den bestehenden Betrieb und gleichzeitigem Aufbau der neuen Verfahrensroute sei ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche, äußerte sich Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung Salzgitter Flachstahl GmbH, zum Start der Arbeiten.
„Wir verlassen schrittweise die Hochofenroute und haben bereits begonnen, den Verfahrensweg für neue Aggregate wie Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen zu installieren“ erklärte Technik-Geschäftsführer Gerd Baresch. Auf dem Gelände gibt es noch den Hochofen C, der 1987 auf den Fundamenten eines alten Modells entstand, und den Hochofen B, der 1993 neu errichtet wurde und den der Konzern aber 2026 abschalten will.