Als einer der 20 Besten von deutschlandweit mehr als 1.600 Beiträgen kann sich Leon Beyerle nun noch über ein weiteres Preisgeld von 1.500 Euro freuen. Er hatte mit einer schriftlichen Arbeit zu dem Thema „Ursachen, Ausprägung und Folgen der Segregation in Salzgitter“ geforscht. Auf der Suche nach einem passenden Thema hatten ihn Freunde und Familie immer wieder auf das umstrittene Schlagwort „Salzghetto“ gebracht.
Folglich untersuchte der junge Salzgitteraner die Ursachen, Ausprägungen und Folgen von ethnischer und sozialer Ungleichheit in seiner Heimatstadt. Er diskutierte die öffentliche Wahrnehmung zu diesem Thema und fand abschließend sogar Lösungen. Sein Geschichtslehrer Ludger Sternberg, der das dazugehörige Seminarfach betreut hat, ist begeistert von dem Einsatz. „Mit großem Aufwand hatte Leon in den Universitätsbibliotheken in Göttingen und Braunschweig recherchiert und umfangreiche statistische Daten der Stadt Salzgitter erhalten, die er aufbereitete und analysierte.“ Der von der Körber Stiftung mit 550 Geldpreisen geförderte Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der größte historische Forschungsaufruf für junge Menschen in Deutschland. Er will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken.
Die Benachrichtigung über den Erfolg erreicht den jungen Mann aber weit weg von „Salzghetto“. Leon Beyerle absolviert derzeit seinen Freiwilligendienst in Ecuador. „Er will das Preisgeld nutzen, um gemeinsam mit den anderen Freiwilligen die Galápagosinseln zu bereisen“, berichtet GAF-Rektorin Verena Ackermann. Auf den Spuren von Charles Darwin könne das Geld sicherlich nicht besser angelegt sein. „Wir gratulieren Leon herzlich und wünschen alles Gute für seine Zukunft“, schreibt die Schulleiterin. Der Bundessieg erlaube ihm die Teilnahme an einem Sonderauswahlverfahren der Studienstiftung des deutschen Volkes.