In diesem Bereich dürfte sich auch das Jahresergebnis bewegen. „Vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft sowie des politisch und wirtschaftlich äußerst volatilen Umfelds“ soll sich laut Konzern-Mitteilung für 2023 der Umsatz bei elf Milliarden Euro einpendeln und der Vorsteuergewinn zwischen 200 und 250 Millionen Euro. Die Rendite liegt dann „spürbar unterhalb des Vorjahresniveaus“.
Haupttreiber dieser Entwicklung waren die im ersten Halbjahr noch zufriedenstellenden Resultate der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung sowie die anhaltend herausragende Performance des Technologiebereiches. Die Nettofinanzverschuldung des Konzerns verringerte sich trotz hoher Investitionen gegenüber dem Stand zum Ende des Geschäftsjahres 2022 um mehr als 150 Millionen Euro. „Dies unterstreicht abermals die weiterhin solide bilanzielle und finanzielle Verfassung.“
Finanzvorstand Burkhard Becker ordnet das Neunmonatsergebnis ein: „Die konjunkturelle Lage in vielen unserer wichtigsten Absatzmärkte ist derzeit herausfordernd. Vor allem die rezessiven Tendenzen in unserem Heimatmarkt Deutschland belasteten die Ertragskraft insbesondere im Sommerquartal. Insofern ist das Ergebnis der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2023 durchaus vorzeigbar, wenn auch spürbar geringer als im Ausnahmejahr 2022.“ Der Konzern habe in den vergangenen Monaten interne Effizienzmaßnahmen mit Nachdruck verfolgt, das Maßnahmenprogramm „Performance 2026“ inzwischen einen geplanten Gesamteffekt von über 200 Millionen Euro erreicht, so Burkhard Becker.
Vorstandsvorsitzender Gunnar Groebler spricht von „einem durchaus soliden Ergebnis“. In diesen turbulenten Zeiten arbeite die Salzgitter AG weiterhin mit Hochdruck an einer zügigen Umsetzung ihres Dekarbonisierungsprogramms SALCOS. „Durch den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden sowie der Unterstützung vieler Partner werden wir am Standort Salzgitter ab 2026 grünen Stahl produzieren“, kündigt er an. „Um die Transformation unseres Unternehmens weiter abzusichern und zu beschleunigen“, sei allerdings ein klares Commitment der Politik zum Wirtschaftsstandort Deutschland und zu einer resilienten Grundstoffindustrie nötig.
Wichtige Eckpfeiler bilden dabei grüne Leitmärkte sowie wettbewerbsfähige Energiepreise, so der Konzernchef. Die Einigung der Bundesregierung zur Senkung der Stromsteuer zeige den politischen Willen zur Absenkung der Strompreise in Deutschland. „Allerdings ist festzustellen, dass die Lösung im Wesentlichen den aktuellen Status Quo für die energieintensive Industrie bestätigt. Eine substantielle Absicherung für die Industrie, die sich sowohl im globalen Wettbewerb wie auch inmitten einer kapitalintensiven Transformation befindet, können wir nicht erkennen. Hier bedarf es weiterer Anstrengungen.“