So war es auch kein Wunder, dass „Mein Herr Marquis“ aus „Die Fledermaus“ zu hören war. Am Mikrofon übernahm Eva Hartová die Rolle der Adele und heimste nicht nur dafür lauten Beifall ein. Die Sopranistin aus Prag schlüpfte außerdem noch in die Rollen der Juliette, sang die Arie „Je veux vivre“ aus „Romeo und Julia“, war als Gilda aus Giuseppe Verdis „Rigoletto“ oder als Musetta aus Giacomo Puccinis „La Bohéme“ zu hören.
Aber nicht nur die Musik sorgte für gute Unterhaltung. Nicholas Milton führte mit viel Humor durch den Abend und nahm das Publikum, aber vor allem sich selbst dabei mehrmals auf die Schippe. Der Künstlerische Leiter brachte die Zuhörer und Zuhörerinnen so nicht nur zum Schmunzeln, sondern mit dem Narren-Galopp von Joseph Gunglsogar zum Lachen. „Hahaha“ schallte es mehrfach und aus vielen hundert Kehlen durch den Saal.
Das war vielleicht so ein Glücksmoment, von dem Astrid Reupke gesprochen hatte. Die Vorsitzende des Kulturkreises gab in ihrer Begrüßung den Anwesenden einen Rat weiter, den sie selber in einer Zeitung gelesen hatte. Einen Glücksmoment jeden Tag notieren und in ein Glas stecken. Dann kann sich jeder später zu Silvester an 365 glückliche Momente erinnern. „Dieses Jahr sind es sogar 366“, sagte Astrid Reupke, um sich selbst gleich wieder von der Idee zu verabschieden. „Ich würde es wohl vergessen.“