„Auch wenn die Wirtschaftsstimmung weiterhin durch Unsicherheiten geprägt ist, zeigt sich dennoch: Die Unternehmen halten vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ihre eingearbeiteten Mitarbeiter. Eine gravierende marktbedingte Verschlechterung zeichnet sich weiterhin nicht ab. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit wird geprägt durch Personengruppen aus Drittstaaten im Fluchtkontext. Die Verfestigung der Arbeitslosigkeit in den Jobcentern zeigt sich auch bei der Entwicklung der bisherigen Dauer der Arbeitslosigkeit in Tagen, denn diese steigt an“, beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt.
„Die Integrationskursabsolventen sollen so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und weiter qualifiziert werden. Eine schnelle Arbeitsmarktintegration bedeutet auch gesellschaftliche Integration und finanzielle Unabhängigkeit. Immer mehr Unternehmen signalisieren, dass Deutschkenntnisse nicht das entscheidendste Kriterium für die Arbeitsaufnahme sind. Wir werben bei allen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern dafür, sich zu öffnen und Geflüchteten mit geringen Deutschkenntnissen eine Chance zu geben und ihnen die Teilnahme an einem Berufssprachkurs, auch nach der Arbeitsaufnahme, zu ermöglichen. Die Jobcenter können parallel zur Arbeitsaufnahme mit Förderangeboten unterstützen, die das fachliche Sprachniveau weiter steigern. Spracherwerb und der Einstieg in den Job sollen idealerweise im Gleichschritt nebeneinander erfolgen“, beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke den Jobturbo. Dieser richtet sich nicht nur an ukrainische Geflüchtete, sondern nimmt alle geflüchteten Menschen in den Fokus.
Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.626 Personen, dies sind 1,5 Prozent oder 414 Personen mehr als vor einem Jahr. Im Bezirk Braunschweig-Goslar waren im Februar 6.389 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Januar ist das ein leichtes Plus von 13 oder 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 147 Stellen weniger (–2,2 Prozent).
Arbeitgeber meldeten im Februar 1.238 neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn wurden 2.254 neue Stellen gemeldet. Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte im Verkauf (227 Stellen), Kinderbetreuung (192 Stellen), Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (190 Stellen), Helfer in der Gastronomie (169 Stellen) sowie Bürofachkräfte (156 Stellen).