Fikri Anıl Altıntaş ist als Sohn türkischer Eltern in einer hessischen Kleinstadt aufgewachsen. Sein Vater arbeitete als Türkischlehrer, seine Mutter als Reinigungskraft. Es war eine Kindheit inmitten von Sozialwohnblocks, geprägt von dem drängenden Wunsch, „deutsch“ zu sein und der bitteren Enttäuschung über die Realität in Deutschland. Beständig wächst die Sehnsucht, gesehen zu werden und einen eigenen Weg als türkisch-muslimischer Mann zu finden. Dabei ist es vor allem die Beziehung zu seinem Vater, die ihn letztlich vor die Frage stellt: Was bedeutet Männlichkeit überhaupt und wie kann sie jenseits der Klischees verstanden und gelebt werden?
Inmitten von festgefahrenen Narrativen sucht Fikri Anıl Altıntaş nach den Zwischentönen. Radikal ehrlich blickt er auf sich und seine Familiengeschichte zurück, um die Gegenwart besser zu verstehen. Fikri Anıl Altıntaş studierte Politikwissenschaften, Ethnologie und Osteuropastudien in Tübingen, Istanbul und Berlin und arbeitet als politischer Bildner und freier Autor. Er schreibt unter anderem für der Freitag, taz und pinkstinks.de. In seinen Texten, Vorträgen und Workshops, unter anderem für den Gropius Bau und das ZDF, beschäftigt er sich mit Männlichkeit und Rollenbildern, Privilegien und der (De)-Konstruktion von nicht-weißen, muslimisch gelesenen Männlichkeiten in Deutschland.
Die Lesung in der Brücke ist eine Kooperationsveranstaltung des Literaturbüros der Stadt Salzgitter mit dem Fredenberg Forum, dem AWiSTA Fredenberg und dem Bürgerservice für Migranten. Die Gesprächsmoderation übernimmt an diesem Abend Dincer Dinc.
Infos und Anmeldung zur Lesung mit Fikri Anıl Altıntaş unter 05341 / 50512 (Fredenberg Forum) oder unter 05341 / 902-7718 (AWiSTA) sowie unter 05341 / 790 5630 (Bürgerservice für Migranten) oder beim städtischen Literaturbüro unter 05341 / 839-3752 beziehungsweise literaturbuero@stadt.salzgitter.de.