Erst vor wenigen Tagen gelang es solchen Betrügern, mit dieser Masche eine 93-jährige Einwohnerin in Wolfenbüttel um Bargeld und Schmuck zu bringen. Die Polizei appelliert daher in diesem Zusammenhang immer wieder an die Angerufenen selber, dass diese sich nicht verunsichern lassen sollen und dassPolizei oder Staatsanwaltschaft am Telefon niemals Bargeld und Schmuck zur Herausgabe fordern.
Die stellvertretende Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes des PK Wolfenbüttel, Kriminalhauptkommissarin Andrea Oelgeschläger, bittet vor allem Angehörige um besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich dieser Problematik: „Da die Täterinnen und Täter vor allem auf ältere Mitmenschen abzielen und ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen wollen, ist es besonders wichtig, über dieses Thema offen zu kommunizieren. Sprechen Sie daher bitte eindringlich mit Eltern, Großeltern und anderen Verwandten, um diese vor zum Teil sehr hohen Schäden zu schützen und zu bewahren.“ Nicht nur dem finanziellen Schaden, sondern auch der psychischen Belastung solcher Anrufe und der dabei hervorgerufenen emotionalen Ausnahmesituation könnte durch Aufklärung entgegengewirkt werden.
Bei der Polizei in Peine gingen dagegen vermehrt Meldungen über „falsche Handwerker“ ein. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der die Täter vorgeben Arbeiten in der Wohnung verrichten zu müssen. Sie klingeln unvermittelt an der Haustür und geben sich als Handwerker oder Dienstleister aus, um Zugang zu erhalten. Die Gauner wählen bevorzugt Seniorinnen und Senioren aus und behaupten, sie seien von der Hausverwaltung geschickt worden, um einen Schaden an der Heizung oder einen Wasserrohrbruch zu beheben. Sobald die Opfer sie in die Wohnung lassen, lenken sie diese ab und suchen nach Beute: Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände.
Die Polizei rät, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. „Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe und zögern Sie nicht, wenn Sie verdächtige Fremde im Gebäude beobachten, die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu verständigen.“
Jeder sollte nur Mitarbeitende von Handwerksbetrieben oder der Hausverwaltung in die Wohnung lassen, die bestellt oder von der Hausverwaltung vorab angekündigt wurden. Das gleiche gelte für vermeintliches Personal der Stadtwerke oder Ableser von Gaszählerständen. Von Amtspersonen sollte jeder grundsätzlich den Dienstausweis verlangen und diesen sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel prüfen. „Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer unbedingt selbst heraus“, schreibt die Polizei.