Salzgitter. Die Fuhse soll zwischen der Theodor-Heuss-Straße und der Autobahn 39 einen neuen Verlauf und mehr Raum bekommen: Die Stadt und die beteiligten Ingenieurbüros stellten rund 60 Bürgerinnen und Bürgern das geplante Renaturierungsprojekt vor. Sie verspricht mehr Natur- und Artenschutz in dem Gebiet. Ingesamt sollen 1,2 Million Euro in das Projekt fließen, 90 Prozent davon stemmen aus Landesmitteln aus dem Maßnahmenprogramm zur Fließgewässerentwicklung. Der Rest wird aus Ersatzgeldern finanziert, die speziell für den Naturschutz und der Landschaftspflege zur Verfügung stehen, teilt die Verwaltung mit. Der Stadt entstünden keine Kosten.

Bisher verläuft die Fuhse in dem Abschnitt stark begradigt und monoton. Sie fließt durch überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Planer verfolgen das Ziel, der Fuhse einen neuen Verlauf erhalten, damit sie mehr Raum bekommt. Darüber hinaus soll sie sich wieder natürlicher entwickeln. Gleichzeitig soll das Wegenetz fneu konzipiert werden, wobei auch die Aufenthaltsqualität verbessert und Aspekte der Umweltbildung (Lernort für Kitas und Schulen) berücksichtigt werden sollen.

Michael Buntfusz, Leiter des Fachgebietes Umwelt, erläuterte, dass das geplante Renaturierungsprojekt ein Teil des Handlungskonzepts zum Schutz von Fließgewässern sei, das der Rat der Stadt Salzgitter beschlossen habe. Die Stadt habe mit Renaturierungsprojekten in Barum und Gebhardshagen/Salder gute Erfahrungen gemacht, weil Renaturierungsprojekte der Natur mehr Möglichkeiten zur Entwicklung geben und damit die Vielfalt der Arten fördern.

Die Fuhse soll in diesem Abschnitt einen neuen geschwungenen Verlauf mit einem Niedrig/Mittelwasserprofil erhalten. Damit will die Stadt verhindern, dass die Fuhse in heißen Sommern austrocknet, zum anderen hat der Fluss dann bei Hochwasser mehr Volumen.

Darüber hinaus soll der neue Verlauf eine flachere Böschung haben. An zwei Stellen wollen die Planer die Möglichkeiten schaffen, einen Einblick auf die zukünftige Auenlandschaft nehmen zu können. Kies und Totholz sollen als strukturverbessernde Maßnahme eingebaut werden. Zudem ist für die Auenentwicklung daran gedacht, standortgerechten Gehölze zu pflanzen.

Die Stadt muss den Fuß- und Radweg inklusive der Schmutzwasserleitung verlegen lassen. Sie versichert, dassdas neue Gewässerprofil keine Auswirkungen auf die Fuhse in Salder hat. Voraussichtlich Ende April/Anfang Mai 2024 soll das Planfeststellungsverfahren beginnen. Die Pläne mit allen Details werden dazu öffentlich im Rathaus ausgelegt.

Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Institutionen haben Gelegenheit, Einsicht zu nehmen, sich einen Überblick zu verschaffen und gegebenenfalls Bedenken oder Änderungswünsche zu äußern, die geprüft werden müssen. Sollte das Planfeststellungsverfahren Ende 2024 abgeschlossen sein, könnte 2025 begonnen werden. Wer Fragen hat, kann sich per E-Mail an die Stadt wenden: umwelt@stadt.salzgitter.de. Die Präsentation gibt es auf der Internetseite https://www.salzgitter.de/leben/umwelt.php.