Rund 1.200 Kompost- und Vergärungsanlagen in Deutschland stellen aus rund fünf Millionen Tonnen Kartoffel-, Bananen-, Eierschalen und vielen anderen Küchen- und Gartenabfällen rund 2,5 Millionen Tonnen nährstoffreichen Kompost für die Landwirtschaft und den Gartenbau her. Damit kann eine landwirtschaftliche Fläche knapp halb so groß wie das Saarland gedüngt werden. Das spart große Mengen an energieintensivem Kunstdünger.
Bioabfälle sind der Natur so nahe wie sonst keine Abfälle im Haushalt, denn der gewonnene Kompost wird auf dem Acker, in Parks oder im Garten als Bodenverbesserungsmittel eingesetzt - und dort sind beispielsweise Plastikfetzen oder Glasscherben absolut tabu. Deshalb dürfen Abfälle aus Plastik, Glas und Metall nicht in der Biotonne entsorgt werden. In die Biotonne gehören kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Rasen- und Strauchschnitt sowie Blumen. Leider ergaben die Kontrollen der Biotonnen in Salzgitter, dass Störstoffe enthalten sind. Falsch befüllte Biotonnen mit Plastiktüten oder Biokunststoffbeuteln können am Abfuhrtag nicht geleert werden. Zu hohe Störstoffgehalte führen dazu, dass Verwertungsbetriebe die Bioabfälle nicht mehr verarbeiten können und die Annahme verweigern.
Die Grundstückseigentümer haben folgende Möglichkeiten. Die Biotonnen zu sortieren und nur ordnungsgemäß befüllte Behälter bei der nächsten Leerung wieder bereitzustellen oder eine kostenpflichtige Sonderleerung als Restabfall für nicht nachsortierte Biotonnen zu beauftragen (Mailadresse srbdispo@stadt.salzgitter.de).
Insbesondere Plastiktüten gehören nicht in den Bioabfall. Plastiktüten oder Biokunststoffbeutel, die aus biologisch abbaubaren Kunststoffen bestehen, sind von der Entsorgung über die Biotonne in der Stadt Salzgitter ausgeschlossen. Das gilt auch für nach DIN EN 14995 oder EN 13432 zertifizierte Biokunststoffbeutel. Sogenanntes Bioplastik oder biologisch abbaubarer Kunststoff zersetzen sich in den praxisüblichen Kompostierungszeiten in den Anlagen nicht schnell genug und kleinste Kunststoffpartikel gelangen als Mikroplastik über den Kompost in die Umwelt.
Für die Entsorgung der Bioabfälle dürfen nur Zeitungspapier oder unbeschichtete Papiertüten verwendet werden. Verdorbene Lebensmittel müssen ohne Verpackung in der Biotonne entsorgt werden. Wenn einige Tipps der Abfallberatung im Umgang mit der Biotonne beachtet werden, lassen sich Gerüche und Madenbildung vermeiden. Den Boden der Biotonne mit groben Material auslegen, das kann Eierpappe, Packpapier oder Strauchschnitt sein. Grobes Material am Rand hilft dabei, dass der Biomüll nicht festklebt.
Die Bioabfälle nicht verpressen, unter Sauerstoffmangel setzt die Gärung ein. Besonders feuchte Bioabfälle sollten vorher schon gut abtropfen. Das gilt auch für Rasenschnitt. Dieser verklumpt schnell und verursacht Gerüche, daher den Rasenschnitt erst trocknen lassen und locker in die Biotonne füllen. Die Biotonne sollte mit geschlossenem Deckel an einem kühlen, schattigen Ort stehen, um so zusätzliche Wärmeentwicklungen und somit Geruchsentwicklungen zu vermeiden.
Nach der Leerung der Biotonne, diese gut austrocknen lassen und insbesondere den Rand und den Deckel reinigen. Treten trotz aller Maßnahmen Maden auf, lassen sich diese durch das Streuen von Algenkalk oder Gesteinsmehl bekämpfen. Die Abfallberatung des SRB ist unter Tel. (05341) 839-3741 zu erreichen.