Der Außenumsatz des Konzerns fiel infolge der gegenüber dem Vergleichszeitraum rückläufigen Erlöse um 10,2 Prozent um 300 Millionen auf 2,68 Milliarden Euro. Auch der Vorsteuergewinn sackte ab, lag 2023 noch bei 183,7 Millionen Euro. Das wirkt sich auf die Ausschüttung aus. Aus dem Nachsteuergewinn errechnen sich 24 Cent als Ergebnis je Aktie, im ersten Quartal vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 2,57 Euro.
Den Einbruch hatte der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, erwartet. „Nach den zwei Ausnahmejahren 2021 und 2022 haben wir schon in der zweiten Hälfte des letzten Jahres gespürt, dass der Wind nunmehr von vorne bläst. Das hat sich auch in den Geschäftszahlen des ersten Quartals niedergeschlagen und wird sich auf den weiteren Geschäftsverlauf 2024 auswirken.“
Umso wichtiger ist es für Gunnar Groebler, sowohl die Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung und das aktive Portfoliomanagement voranzutreiben als auch den Weg der Transformation entschlossen weiterzugehen. Er sei der festen Überzeugung, dass dieser Weg zu einer resilienteren Salzgitter AG führen wird. Anlass zur Freude liefere aktuell die Performance der KHS GmbH, „die als mit Abstand größte Gesellschaft unseres Geschäftsbereiches Technologie für dieses Jahr ein Rekordergebnis anpeilt.“
Für Finanzvorstand Birgit Potrafki blieben bislang eine Fortsetzung der zu Jahresbeginn feststellbaren leichten Belebungsimpulse wie auch die ursprünglich antizipierte sukzessive Aufhellung des Marktumfelds aus“. Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und Europa dürfte erst später und schwächer als noch vor ein paar Monaten erwartet einsetzen.
„Insbesondere unsere Kernkundenmärkte Bau, Automobil und Maschinenbau verzeichneten in Deutschland über das erste Quartal hinweg teilweise ausgeprägte Schwächen. Dies hatte und hat unmittelbaren Einfluss vor allem auf die Geschäftsentwicklung der stahlnahen Gesellschaften unseres Unternehmens, deren Ergebnisse uns nicht zufrieden stellen können“, führt sie weiter aus. Dank des Geschäftes mit Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen sowie der 30-prozentigen Beteilung an der Aurubis AG konnte der Konzern im ersten Quartal einen kleinen Vorsteuergewinn ausweisen, der die Ergebnisse des dritten und vierten Quartals 2023 übertraf. Birgit Potrafki: „Diversifikation zahlt sich also einmal mehr aus. Das Ergebnis zeigt aber auch wie wichtig unsere Maßnahmen zur internen Ergebnisverbesserung und Kostendisziplin sind.“ Sie bezeichnet die finanzielle und bilanzielle Verfassung der Salzgitter AG bei allenHerausforderungen dennoch als „sehr robust“.Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf zeichnet sich laut Salzgitter AG ab, „dass die deutsche Wirtschaft nicht an den Aufschwung in anderen Industriestaaten anknüpfen kann“. Erholungssignale fallen zögerlicher und schwächer aus als ursprünglich antizipiert, zugleich steige die Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2024. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen für 2024 einen Umsatz um 10,5 Milliarden Euro und einen Vorsteuergewinn zwischen 100 und 175 Millionen Euro sowie eine leicht unter dem Vorjahresniveau liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital.