Auch und gerade im Alter ein Leben in Würde und in liebevoller Umgebung zu führen, ist nicht nur ein Recht für uns Menschen. Auch unseren tierischen Freunden und jahrelangen, treuen Kameraden steht dieses Recht zu. Die Realität sieht meistens anders aus. Denn Hunde, die zusammen mit ihren Besitzern alt geworden sind und deren Menschen dann versterben oder sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um sie kümmern können, landen anschließend oft im örtlichen Tierheim. Und dort kann in den meisten Fällen wenig Rücksicht auf die speziellen Bedürfnisse von Omi- und Opi-Hund genommen werden. Auch die Chancen, dass alte Hunde noch einmal ein neues und liebevolles Zuhause finden, sind eher gering.
Genau hier setzt der Verein „Omihunde-Netzwerk e.V.“ an. Gegründet im November 2010 hat sich der gemeinnützige Verein darauf spezialisiert, sich mit viel Herzenswärme um in Not geratene, alte Fellnasen zu kümmern. Dazu werden sie zuerst in privaten Pflegestellen aufgenommen und dort liebevoll umsorgt.
Zwar ist auch weiterhin die Vermittlung dieser Vierbeiner das Ziel, doch hat sich der Fokus der Arbeit mittlerweile auf die Dauerpflege von alten und gebrechlichen Hunden, die nicht mehr vermittelt werden können, verschoben. Die tierischen Senioren finden dann entweder bei den privaten Pflegestellen vom „Omihunde-Netzwerk“ oder auf dem vereinseigenen „Sonnenhof Blomesche Wildnis“ in Schleswig-Holstein ein Zuhause für ihren Lebensabend. Die bestmögliche tierärztliche Versorgung garantiert den Tieren dabei so lange wie möglich eine hohe Lebensqualität.
Dafür, dass sich in den vergangenen Jahren die Arbeit des Hunde-Seniorenheims von der Vermittlung alter Hunde zu deren Dauerpflege verschoben hat, gibt es mehrere Gründe. Da sich der Verein als „Spezialist für uralte Notfälle“ einen Namen gemacht hat, werden die neu aufgenommenen Fellnasen immer älter. Es ist keine Seltenheit, dass 16 oder 18 Jahre alte Hunde bei dem Verein ein neues Zuhause finden. Eine Vermittlung solcher Senioren auf vier Pfoten ist so gut wie unmöglich.
Ein weiterer Grund ist, dass die meisten Neuankömmlinge anschließend Dauerpatient beim Tierarzt sind – entweder, weil sie zuvor in ihrem Leben niemals medizinische Versorgung erhalten haben oder weil sie chronisch krank sind. Auch eine Vermittlung von kranken Fellnasen ist nur in den seltensten Fällen möglich.
Doch für das „Omihunde-Netzwerk“ sind solche Fälle kein Problem. Dank der reichen Erfahrung und einem Netzwerk aus auf alte Fellnasen spezialisierten Tierärzten kann der Verein die Senioren-Hunde kompetent und liebevoll begleiten. Ihr Recht auf Leben und eine gute Lebensqualität sind dabei die Motivation und die Arbeitsgrundlage. Getreu dem Vereins-Motto: Wir helfen alten Hunden und pflegen sie bis an ihr Lebensende.
Wer den Verein bei seiner Arbeit unterstützen möchte, kann mit Spenden oder Patenschaften finanziell unterstützen. Zudem können Tierfreunde auch Vereinsmitglied werden. Mitglieder beteiligen sich beispielsweise aktiv an Projekten und unterstützen den Verein bei seiner Arbeit. Da es für alte Hunde und alte Menschen so viel zu tun gibt, wünscht sich der Verein ein aktives Vereinsleben mit Mitgliedern, die sich engagiert einbringen.
Darüber hinaus sucht das Netzwerk händeringend Pflegefamilien, die bereit sind, einen alten Hund aufzunehmen. Dabei übernimmt die Pflegefamilie die anfallenden Auslagen für Futter (außer teures Spezialfutter) und die Hundesteuer. Das „Omihunde-Netzwerk“ übernimmt die Kosten für den Tierarzt sowie die Hundehalterhaftpflicht. Neben viel Zeit und einem möglichst ebenerdigen Zuhause mit eigenem Garten sollten die zukünftigen Hunde-Eltern Geduld, Kompetenz, Liebe und Verständnis für die vierbeinigen Oldies mitbringen.