Ehrengast war die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg, die „froh und dankbar ist, dass es dieses Grundgesetz gibt“. Sie freute sich, dass viele Auszubildende und Schülerinnen und Schüler zur Feier in Salzgitter gekommen waren und sich den Wert der Demokratie vor Augen führten. Die Landesregierung habe bei 75 Jahren Grundgesetz vor allem die junge Generation im Blick. „Sie tragen künftig unsere Gesellschaft. Der beste Verfassungsschutz, den wir leisten können, ist es, junge Menschen für die Demokratie zu begeistern“, so Julia Willie Hamburg.
Eine junge Kampange und ein Wettbewerb des Landes sollen dabei helfen, die Bedeutung der oft „sehr dröge“ wirkenden Grundrechte deutlich zu machen. Das Ziel: Die Schüler und Schülerinnen sollen sich fragen, was die einzelnden Gesetze mit ihnen zu tun haben. Julia Willie Hamburg begrüßt es, dass das Wahlalter gesenkt wird wie jetzt bei der Europawahl. Viele junge Menschen beschäftigten sich sehr intensiv mit Politik, sagt sie. Schulen könnten Wahlen und die Auseinandersetzung mit Wahlprogramm fördern. Das Interesse würde steigen, wenn die Jugendlichen dann auch selber wählen dürften.
An die Furcht und die Angst, in einem totalitären Regime wie dem Nationalsozialismus aufwachsen zu müssen, erinnerte Oberbürgermeister Frank Klingebiel und bezog sich dabei auf die Erlebnisse seiner Eltern. „Ich bin so dankbar, dass wir in vier Jahren mit Hilfe der Alliierten ein Grundgesetz für einen demokratischen Rechtsstaat erstellt haben, in dem die Menschenwürde das Kerngerüst ist. Das darf nie wieder angetastet werden“, findet er.
Für das 1942 gegründete Salzgitter, das eigentlich als Hermann-Göhring-Stadt zum größten Rüstungsgebiet werden sollte, sei dieses Jubiläum besonders bedeutend, findet der OB. „Wir haben hier eine starke IG Metall und Arbeitnehmerbewegung, die immer die Werte und Normen des Zusammenlebens hochhalten. Gegen Rasissmus und Ausgrenzung, für Solidarität, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Der Wille der Menschen hier ist groß, etwas für die Gemeinschaft zu tun.“