Die installierte Leistung in Salzgitter liegt damit bei insgesamt 34 Megawatt. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner schafft Salzgitter es im Ranking der Städte auf Platz 1.821 – gemessen an der insgesamt installierten Leistung auf Rang 336. Das geht aus den offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das erste Quartal 2024 hervor, die das Vergleichsportal für Solaranlagen und Wärmepumpen Selfmade Energy für 2.050 Städte ausgewertet hat.
Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals, schätzt die Entwicklungen im ersten Quartal 2024 folgendermaßen ein: „In 2022 und 2023 war die Nachfrage nach Solaranlagen aufgrund der extremen Energiepreise nach Ausbruch des Ukraine-Krieges und dem Wunsch nach Absicherung der eigenen Energieversorgung extrem hoch. Hinzu kamen auch noch die vergleichsweise geringen Finanzierungskosten bei den Banken. Viele Hausbesitzer mussten monatelang auf die Installation ihrer Solaranlage warten.“
Doch das Blatt habe sich gewendet, meint der Experte. Die Solarfirmen haben den Auftragsstau abgearbeitet, Installationen innerhalb von vier Wochen nach Auftragseingang sind mittlerweile üblich. „In 2024 gilt es nun wieder stärker, potenziellen Kunden schlüssige Konzepte vorzulegen, wie sie sich zu einem hohen Anteil selbst versorgen und dabei Geld sparen können.“ Attraktive Preise seien das eine, Systeme mit hohem Mehrwert das andere. Energiemanagement-Systeme sorgen für hohe Eigenverbrauchsquoten. Sie binden Haushaltsgeräte, Speicher und große Verbraucher wie Wärmepumpen und Ladestationen in die Steuerung ein. „Die meisten Solarfirmen kooperieren mittlerweile mit Heizungsfirmen, um gemeinsam mit diesen Wärmepumpen zu installieren, und sie errichten Ladestationen für Elektroautos.“
Obwohl im Gesamtjahr 2023 so viele Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert wurden wie nie zuvor, war die Nachfrage im ersten Quartal 2024 laut Dr. Tim Rosengart vergleichsweise schwach. Die Nachfrage sei zu Beginn des Jahres grundsätzlich niedriger. Hinzu kam, dass viele Hausbesitzer und -besitzerinnen den Kauf einer Photovoltaikanlage hinauszögerten. Im September war das Förderprogramm „Solarstrom für Elektroautos“ gestartet – es gab Zuschüsse für den Kauf einer PV-Anlage mit Wallbox und Batteriespeicher. Aber die Fördermittel waren nach einem halben Tag vergeben.
„Das Frühjahr ist die beste Zeit, um sich mit der Anschaffung einer Solaranlage zu beschäftigen: Solarfirmen sind aufgrund der geringeren Nachfrage im Winter oft nur schwach ausgelastet und haben mehr Zeit für eine ausführliche Beratung“, rät Dr. Tim Rosengart. Zudem beobachten wir, dass viele Anbieter am Ende der kalten Jahreszeit häufiger Preisnachlässe geben als in den Sommermonaten und bereits nach wenigen Wochen installieren können. Hausbesitzer, die jetzt eine PV-Anlage kaufen, können also bereits im Sommer den größten Teil ihres Strombedarfs selbst erzeugen und werden somit energetisch unabhängig.“