„Sie liebt mich, sie liebt mich nicht“, begann Propst Ralf Ohainski seine Predigt und entfernte ein Blütenblatt nach dem anderen von einer Blume. Bei seiner Frau war er sich sicher, fragender wurde der Ton in Bezug auf die Beziehungen zwischen den Institutionen Landeskirche, Propsteien, Gemeinden, Kirchenvorständen, Synoden. „Sie lieben sich, sie lieben sich nicht…“. Die fusionierten Propsteien – lieben die sich? Das ist laut Ralf Ohainski nicht mit einem eindeutigen Ja zu beantworten, sondern man müsse hier eher zunächst an eine Vernunftehe denken, bei der es erst einmal um sehr viel Formales und Rechtliches ginge.
Aber die Beziehung funktioniere bereits besser als gedacht, so Ralf Ohainski, wie sich im Miteinander des Festgottesdienstes schon darin zeige, dass Menschen aus allen Städten und Dörfern der Propstei zusammengekommen seien und mit mitgebrachten Blumen gemeinsam vor dem Altar Schlange standen, um sie in die Vasen zu stellen. „Die Liebe Gottes ist das, was uns verbindet.“ Diese Liebe mache es lohnend, sich dafür zu bemühen, sich zu verausgaben und im Vertrauen darauf zusammenzuarbeiten.
Die beiden Pröpste, Ralf Ohainski und Uwe Teichmann, standen im Anschluss an die Predigt mit einem großen goldenen Ring vor dem Altar. Der goldene Ring, der die Lutherrose umschließe, die in stilisierter Form auch das Logo der Propstei Salzgitter ist, symbolisiere die Ewigkeit. Alle Gottesdienstbesucher wurden nun für die Segenshandlung aufgefordert, sich miteinander durch ihre Hände zu verbinden. Anschließend regneten bunte Blütenblätter von der Empore auf die Gottesdienstgemeinde herab.
Der Oberlandeskirchenrat und stellvertretende Bischof Thomas Hofer und Salzgitters Erster Bürgermeister sprachen Grußworte. Seinen kurzen Abriss der Geschichte der Fusion schloss Thomas Hofer mit den Worten „Gott stellt Ihre Füße auf weiten Raum.“ Stefan Klein verglich die Fusion mit einem Baum, der nun endlich mehr Licht als Schatten bekäme und weiterwachsen könne durch den Glauben und durch viele Aktivitäten über die Gemeindegrenzen hinweg. Er stellte einen Vergleich mit dem Zusammenwachsen der Stadt Salzgitter an und beglückwünschte die Propstei zu ihrer Entscheidung.