Repowering nennt sich heutzutage diese technische Aufrüstung. Trotz der geringeren Zahl von Anlagen verdoppelt der Energieversroger die Gesamtleistung von 30,6 auf 61,8 MW. Möglich macht das der mit rund 150 Metern deutlich größere Rotordurchmesser, dadurch können die Anlagen mehr Wind einfangen und auch bei ziemlicher Flaute noch grünen Strom erzeugen. Ende des Jahres soll der erneuerte Windpark in Betrieb gehen. Dann erhalten die Stadt Salzgitter sowie die Gemeinden Lengede, Burgdorf und Söhlde jährliche Einnahmen von insgesamt bis zu 280.000 Euro, die auf die Kommunen verteilt werden. Nach der Inbetriebnahme können die Windparks rechnerisch 43.500 Haushalte ein Jahr lang mit Ökostrom versorgen.
„Windenergie gehört in unserer Gemeinde zu Barbecke. Mit den neuen und modernen Anlagen können wir einen Beitrag zum Erreichen der Ausbauziele in unserer Region leisten, ohne noch mehr Flächen in Anspruch zu nehmen“, so Maren Wegener, Bürgermeisterin von Lengede. Für Michael Tacke, Baudezernent der Stadt Salzgitter, sind Salzgitter und die Region die Standorte der industriellen Transformation. Das Repowering der Windparks bedeute eine nachhaltige Investition zur Produktion erneuerbarer Energien, „die hier am Standort dringend benötigt wird“. Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia: „Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Windausbau in Deutschland beschleunigt werden kann. Von der deutlich höheren Stromausbeute profitieren neben dem Klima auch die anliegenden Gemeinden finanziell.“
RWE betreibt in ihrem Heimatmarkt Deutschland über 90 Windparks an Land und plant nach eigenen Angaben, bis 2030 rund elf Milliarden Euro netto in grüne Erzeugungskapazitäten zu investieren. In Niedersachsen arbeitet demnach ein 50-köpfiges RWE-Team an neuen Projekten. RWE Onshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 314 MW sind bereits in Betrieb. Die Modernisierung der Windparks Lesse und Barbecke ist aktuell das größte Repowering-Projekt des Unternehmens. In Lesse sind die Arbeiten durch. Dort wurden elf Turbinen der älteren Anlagengeneration (Gesamtleistung 19,8 MW) durch acht moderne mit einer Gesamtleistung von 44,7 MW ersetzt. In Barbecke sind die sechs alten Räder (Gesamtleistung 10,8 MW) bereits verschwunden, dort sind drei Anlagen mit einer Gesamtleistung von 17,1 MW geplant, von denen zwei bereits stehen.