Über Rechte und Strafen
Vier Schulen machen mit: Stadt Salzgitter und Polizei schulen die neuen „MedienScoutZ“

Ausbildung der neuen „MedienScoutZ“: Drei Tage lang wurde im Jugend- und Bildungscamp auf der Nordseeinsel Neuwerk gelernt, worauf zu achten ist.Foto: Stadt Salzgitter
Salzgitter. 50 Jugendliche und Lehrkräfte aus vier Schulen haben auf Einladung der Polizei und der Stadt Salzgitter an der dreitägigen Ausbildung zu ­„MedienScoutZ“ im Jugend- und Bildungscamp auf der Nordseeinsel Neuwerk teilgenommen. Damit können die Mädchen und Jungen nun ihr Wissen und ihre Medienkompetenz an andere Schülerinnen und Schüler weitergeben. Beteiligt waren die Gottfried-Linke-Realschule, die Hauptschule am Fredenberg, die Realschule Salzgitter-Bad und das Gymnasium am Fredenberg. Motivierte Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter begleiteten das Projekt.

An den drei Tagen standen drei wichtige Themen auf dem Programm, die von Polizeihauptkommissarin Claudia Kramer und André Greco, Medienpädagoge der Kommunalen Kinder- und Jugendförderung der Stadt Salzgitter, vermittelt wurden. Das erste Thema behandelte das „Recht am eigenen Bild“ und damit die Persönlichkeitsrechte im Zusammenhang mit Bild- und Videoaufnahmen. Dabei ging es sowohl um aktuelle geltende Gesetze als auch um Veröffentlichungen im Internet. Eine wichtige Information war beispielsweise, dass fotografierte Personen um Erlaubnis gefragt werden müssen, bevor ihre Bilder online veröffentlicht werden dürfen.

Thema Nummer zwei waren die „Sicheren Bereiche“ nach Paragraf 201a Strafgesetzbuch (StGB) (Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen). In dem Zuge wurde erläutert, in welchen Bereichen die Persönlichkeit durch das Gesetz geschützt ist und in welchen Bereichen es verboten ist, Fotos oder Videos zu machen.

Das dritte und letzte Thema „Cybermobbing“ wurde durch ein Rollenspiel und einen simulierten Chat veranschaulicht. Die Teilnehmenden konnten so auf emotionaler Ebene nachvollziehen, wie sich ein Cybermobbingfall anfühlt und hatten anschließend Zeit, ihre eigenen Gefühle zu reflektieren.

Besonders gut kam bei den Teilnehmenden an, als sich am letzten Tag die Rechtsanwältin Gesa von Schwerin von Law4School per Videokonferenz hinzuschaltete. Sie berichtete anonymisiert von echten Fällen, die sie bearbeitet hat, und machte den jungen Menschen deutlich, dass auch Minderjährige nicht vor Strafen geschützt sind. Ihre Schilderungen, insbesondere die teils sechsstelligen Strafsummen, hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Claudia Kramer und André Greco zogen eine positive Bilanz: „Der Ausbildungszyklus war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler haben engagiert mitgemacht. Die motivierten Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, die das Projekt begleiten, standen als Ansprechpersonen zur Verfügung.“

Der Einsatz von allen, die Welt sowohl analog als auch digital ein Stück besser zu machen, sei beeindruckend. Nun kann die Arbeit der „MedienScoutZ“ an den Schulen beginnen.

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