Der Rundgang, den Julia Braun leitet, startet am Parkplatz Altenhagen. Ab Oktober 1939 wurde dort das Lager 28 errichtet. Es konnte bis zu 350 Mann aufnehmen, darunter ab 1942 auch Niederländer, Ukrainer, Polen und Russen. Von dort führt der Weg entlang des heutigen Naturschutzgebiets „Tagebau Haverlahwiese“ in die Nähe von Schacht Haverlahwiese II. Im Sommer 1944 waren dort im Lager 52 etwa 450 KZ-Häftlinge untergebracht. Auf dem gemeinsamen Rundweg erkunden die Teilnehmenden die Standorte dieser beiden Reichswerke-Lager und lernen einzelne Biografien kennen. Zu erwarten sich etwa vier Kilometer Fußweg auf Waldwegen.
Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September, der unter dem Titel „Wahr.Zeichen“ steht, widmet sich der Arbeitskreis dem jüdischen Friedhof in Salzgitter-Bad. Treffpunkt ist um 15.30 Uhr die Stadtbibliothek am Marktplatz. Renate Wagner-Redding, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Braunschweig, spricht in einem Einführungsvortrag über jüdische Beerdigungsriten. Im Anschluss geht es zu Fuß zum Friedhof, der sich am Rande der Altstadt an der Straße Hinter dem Salze befindet. Dort soll die Geschichte des Ortes und der dort beigesetzten Menschen in den Fokus gerückt werden.
Seit dem 19. Jahrhundert konnten auf dem Areal die wohnhaften Juden nach jüdischen Beerdigungsriten beigesetzt werden. Somit schien die ewige Unversehrtheit der Grabstätten gesichert zu sein. Durch die nationalsozialistische Herrschaft waren die wenigen Jüdinnen und Juden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, sodass es in der Gegend bald keine Gemeindemitglieder mehr gab.
Es ist nicht auszuschließen, dass in dieser Zeit auch der jüdische Friedhof in Salzgitter-Bad den häufigen Schändungen durch die Nationalsozialisten ausgesetzt gewesen war und die dauerhafte Ruhestätte zerstört wurde. Heute sind auf einer kleinen Rasenfläche noch 23 Grabsteine zu finden. Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen. Die Teilnahme kostet nichts, um Spenden wird gebeten.