Was das für die Verkehrssicherheit bedeutet, wird schnell klar. Werden Autofahrer geblendet, kneifen sie die Augen zusammen, schließen sie kurz, schauen weg oder blinzeln. In diesen wertvollen Sekunden sinkt die Reaktionsfähigkeit, schlimmstenfalls folgt der Blindflug. Die Unfallgefahr steigt.
Autofahrer können das Sicherheitsrisiko vor allem mit sauberen, funktionierenden Leuchten minimieren. Die Ergebnisse des Licht-Tests 2023 zeigten: Jeder vierte Pkw war mit mangelhaftem Autolicht unterwegs, jeder neunte blendete andere. Tipps für ein blendfreies Fahren:
Nichts blendet Autofahrer mehr als Fernlicht. Für 82 Prozent der vom ADAC Befragten ist es das größte Problem. Weil sich nicht jeder auf eine Fernlichtautomatik oder adaptives Fernlicht verlassen kann, hier nochmal die Regel: Fahren außerorts Fahrzeuge voraus oder kommen entgegen, muss von Fern- auf Abblendlicht geschaltet werden, die blaue Kontrollleuchte ist dann aus. In Ortschaften ist Fernlicht generell verboten.
Nebelschlussleuchten dürfen nur bei Sichtweiten unter 50 Meter und bis Tempo 50 strahlen, Nebelscheinwerfer nur bei schlechter Sicht. Falscher Einsatz blendet andere und kostet Bußgeld.
Sind Scheinwerfer nur um ein Prozent zu hoch ausgerichtet, erhöht sich das Blendrisiko um den Faktor 20. Sind sie dagegen ein Prozent zu tief eingestellt, verringert sich die Sicht des Fahrers um 30 Meter. Hier ist die Werkstatt gefragt. Während des kostenlosen Licht-Tests im Oktober prüfen die Profis Grundeinstellung und Leuchtweitenregulierung.
Doppelt gefährlich: Schmutzige Scheinwerfer verringern nicht nur die Sichtweite des Fahrers,sondern blenden auch den Gegenverkehr. Es kommt zu unangenehmen Streulichteffekten. Da reicht es bei Schmuddelwetter nicht, die Leuchten nur ab und an zu reinigen. Autos mit Scheiben-Reinigungsanlage benötigen ausreichend Wischwasser. Und nicht vergessen: Auch Frontund Heckscheibe (innen und außen) sowie Wischerblätter müssen sauber sein.
Autofahrer schützen sich vor Blendung entgegenkommender Fahrzeuge, wenn sie die eigene Fahrbahn oder den rechten Straßenrandrand fixieren. Das setzt auch eine angepasste, vorausschauende Fahrweise voraus: Tempo runter und ausreichend Abstand halten.
Das A und O für Brillenträger sind auf die individuelle Sehstärke optimierte Gläser. Ein aktueller Sehtest vorausgesetzt – am besten alle zwei Jahre. Spezielle Autofahrerbrillen punkten mit entspiegelten und polarisierenden Gläsern und Sichtbereichen, die das dynamische Sehen während der Fahrt unterstützen. Unsichere Fahrer sollten vor allem auf Nachtfahrten verzichten.