Er freut sich, dass noch immer einige seiner Weggefährten und Wegefährtinnen teilnehmen, obwohl sie durch die Bank weg schon Mitte oder Ende 80 sind. Aber nicht nur die Jahreszahl ist erstaunlich, sondern auch die Häufigkeit. Zum mittlerweile 45. Mal hatte er die Ehemaligen eingeladen. Die Schulzeit und vor allem die Gemeinschaft ist ihnen allen in bester Erinnerung geblieben.
Im Sommer 1954 hatten die Frauen und Männer aus der damaligen 10a an der Klunkauschule in Lebenstedt ihren Abschluss gemacht. Viele stammten aus geflüchteten Familien aus Schlesien und Pommern oder aus Ost- und Westpreußen. Salzgitter galt als Flüchtlingsregion. „Alle haben sich mit den Einheimischen bestens verstanden“, berichtet Peter Damrath. So entstand eine gutes Miteinander, das auch die Basis für die 20 Jungen und neun Mädchen in der Mittelschule bildete.
Nur wenige Jahre nach dem Abschied standen die ersten Treffen an, an denen nicht nur die Angeheirateten teilnahmen, sondern auch der einstige Klassenlehrer Walter Wagener und dessen Frau Gerda. „Die waren ab dann jedes Mal dabei bis zu ihrem Tod“, sagt Peter Damrath. Noch heute hält die Klasse den Kontakt zur mittlerweile 81-jährigen Tochter. Denn sie hatte ihre Eltern einige Jahre immer zu den Treffen gefahren, wenn diese gesundheitlich nicht mehr konnten. Sie blieb dann bei der Runde und wurde so Teil der Gemeinschaft.
„Diese Verbindung eines Lehrers und seiner Familie zu einer Schulklasse ist wohl einmalig“, glaubt Peter Damrath. Aber auch die Verbindung untereinander hat einen besonderen Charakter. Mancher Mitschüler lebt nicht mehr, seine Frau ist aber weiterhin zur Stelle, wenn sich die Klasse trifft. Sie kamen mitunter aus dem Harz oder Nordhessen in Hotel „Zur Linde“ nach Salder, um dabei zu sein. Peter Damrath: „Der persönliche, herzliche und vertrauensvolle Kontakt ist uns allen wichtig.“ So etwas erleben zu dürfen, dafür ist er „sehr dankbar“.