Der Blick auf die Babyboomer
Das Frewilligenzentrum Salzgitter will viele von ihnen im Ruhstand für das Ehrenamt gewinnen

Die 333. Ehrenamtskarte für Hans-Werner Eisfeld: Patrick Kolzuniak, Geschäftsführer des Freiwilligenzentrums, zeichnet im September den seit mehr als 50 Jahren ehrenamtlich aktiven Salzgitteraner aus, der auch Vorsitzender des Behindertenbeirates ist.Foto: FZSZ
Salzgitter. Das Freiwilligen Zentrum Salzgitter (FZSZ) steht vor einem Wechsel. Im neuen Jahr übernehmen der Caritasverband und die katholische Familienbildungsstätte die Trägerschaft für den Verein, der sich in der Stadt um die Zukunft des Ehrenamtes kümmert. „Denn ohne ein starkes Ehrenamt droht unsere Gesellschaft weiter zu zerfasern, ihre Resilienz (also Anpassungs- und Leistungsfähigkeit auch in schwierigen Situationen) zu verlieren und schlussendlich auch ihre demokratische Stärke zu verlieren“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Eine der Schlüsselgruppen, die Geschäftsführer Patrick Kolzuniak in den kommenden Jahren aktivieren möchte, um das Ehrenamt wirksam zu stärken, bleiben die sogenannten Babyboomer, also jene Jahrgänge der 1950er bis 1960er Jahre, die sukzessive bis 2032 das gesetzliche Renteneintrittsalter erreichen werden. „Versäumen wir es, sie wirksam in das Ehrenamt einzubinden, vergeuden wir vielleicht die entscheidende Chance, die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft zu erhöhen und über neue Altersbilder und geteilte Verantwortung den Generationenvertrag zu sichern“, so Patrick Kolzuniak.

Denn eine Aktivität im Alter erhöhe nicht nur die eigene Lebensqualität, sondern trage auch dazu bei, die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren. Patrick Kolzuniak: „Wir weisen hier gerne noch einmal auf den Slogan des früheren Bremer Bürgermeisters Henning Scherff hin, die er vor einigen Jahren auch in Lebenstedt und Bad präsentierte: Grau ist bunt.“ Das FZSZ sieht nach eigenen Worten die Potenziale der Babyboomer und nutzt sie rege: Durch eine seit mehreren Jahren und gewiss auch wieder 2025 angebotene Fortbildung in der Katholischen Familien-Bildungsstätte (FABI) sowie die Ansprache zahlreicher Personen im Alter zwischen 55 bis 77 Jahren.

Die Lagfa, die Landesarbeitsgemeinschaft, probiert nun einen weiteren Aufschlag zum Thema, für den das FZSZ ausdrücklich werben möchte. Seit dem 15. September gibt es online eine Videokampagne zum Thema: Jeweils dienstags und donnerstags veröffentlicht die Lagfa, der auch das FZSZ angehört, bis zum 12. November noch Videostatements von Menschen aus Niedersachsen, die zu der Babyboomer-Generation gehören und sich freiwillig für eine gute Sache einsetzen. Zu sehen sind die Beiträge unter anderem auf dem YouTube-Kanal unter der Adresse https://www.youtube.com/@lagfaniedersachsene.v.4551.

„Dort findet sich auch ein starkes Statement von Sozialminister Dr. Andreas Phillipi, der die Kampagne ausdrücklich unterstützt“, so Patrick Kolzuniak. Informationen für Babyboomer und andere Interessierte aus Salzgitter, die aktiv werden möchten, gibt es im Freiwilligen-Zentrum im Fischzug 2 in Lebenstedt montags bis freitags von 10 bis 12 sowie (außer mittwochs) von 15 bis 17 Uhr.

Druckansicht