Das Projekt nennt sich „Wunsch-Ambulanz“ und soll im Januar 2025 starten. Den Adressaten kann alles mögliche am Herzen liegen – ob es das Fußballspiel des Lieblingsvereins ist, ein Besuch in der Oper, ein fimlreifer Abend im Kino oder das Konzert eines Popidols. Momente, für die das Leben oft keine Zeit ließ oder für die den Betroffenen bisher die Mobilität fehlte. Spätestens Ende 2024 beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres wollen die Johanniter eines ihrer Fahrzeuge aus dem Bestand nehmen und entsprechend umbauen lassen, so Samantha Brinkwirth, Dienststellenleiterin der Johanniter-Unfall-Hilfe im Ortsverband Salzgitter.
Diesen verbindet schon seit mehr als zehn Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Verein „Wir helfen Kindern“. Bei sportlichen Großveranstaltungen „standen die Johanniter uns immer zur Seite“, so Volker Machura, Vorsitzender des Vereins „Wir helfen Kindern“. Bei solchen Terminen ist die Präsenz eines Sanitätsdienstes notwendig und verpflichtend. Auf die Johanniter ist Verlass, findet Volker Machura.
„Wir erfüllen Sehnsüchte“, lautet die Botschaft des Vereins, der bei seinen Aktivitäten sonst vor allem die Jugend im Blick hat. „Wir konzentrieren uns insbesondere auf die Unterstützung krebskranker, trauernder, traumatisierter, geflüchteter, sozial schwacher und beeinträchtigter Kinder sowie deren betroffenen Familien“, sagt Volker Machura.
Seite an Seite entwickelten beide Partner das Konzept der „Wunsch-Ambulanz“. Unter anderem geht es darum Menschen am Ende des Lebens niedrigschwellig eine Herzensangelegenheit zu erfüllen. Das kann zum Beispiel die Fahrt zur Hochzeit der Enkelin sein. Bei Kindern und Jugendlichen mit Handicap gehe es um ein nachhaltiges Erlebnis, das für Zuversicht und neue Motivation sorge.
Am Ende geht es auch um die Kosten. Zur Fahrzeugausstattung zählen unter anderem ein elektrischer Tragestuhl, eine „Raupentrage“, eine Absaugeinheit, ein Sauerstoffgerät, Spucktüten, Laken und Verbandmaterial. Der Umbau des Wagens wird auf 36.300 Euro geschätzt. Mit 18.000 Euro fast die Hälfte steuere sein Verein aus Eigenmitteln und anderen Spenden mindestens bei, betont Volker Machura. Er ist aber zuversichtlich, die Wunsch-Ambulanz auch finanziell wuppen können, und setzt dabei auf Unterstüzter aus Salzgitter und Umgebung.
Wer für das Projekt spenden möchte, kann dies mit dem Verwendungszweck „Wunsch-Ambulanz“ als Überweisung an die jeweilige Bankverbindung tun: bei der Johanniter-Unfall-Hilfe ist es die Bank für Sozialwirtschaft (IBAN DE 28 3702 0500 0004 3132 18), beim Verein Wir helfen Kindern die Volksbank BraWo (IBAN DE 48 2699 1066 1512 9270 00).
Aber nicht nur Geld ist nötig, um die Wunsch-Ambulanz ins Rollen zu bringen und später dann am Fahren zu halten. „Wir freuen uns über Menschen, die sich ehrenamtlich in unser neues Projekt mit einbringen. Das können sowohl Menschen mit medizinischen Kenntnissen als auch Begleitpersonen ohne medizinischen Hintergrund sein“, sagt Frauke Engel, Fachbereichsleiterin Kommunikation und Pressesprecherin der Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Harz-Heide. Sie nennt die Idee ein gutes und wichtiges Signal, um auf das Thema Ehrenamt und unser soziales Angebot aufmerksam zu machen“. Interessierte können sich per E-Mail an salzgitter@johanniter.de wenden. Auch Wünsche können unter dieser E-Mail-Adresse genannt werden. „Wir prüfen dann, ob wir die individuellen Wünsche umsetzen können“, sagt Samantha Brinkwirth.