Gleichzeitig soll mit dem Tag auf die hohe Kreativität und Produktivität der deutschen Kurzfilmszene aufmerksam gemacht werden. Das Cinema zeigt am 21. und am 22. jeweils um 17 Uhr acht Filme aus Niedersachsen „Nord Shorts“ in etwa 90 Minuten. Es sind Werke aus den Hochschulen in Salzgitter, Braunschweig, Hildesheim und Hannover. Gezeigt werden Filme, die nicht länger dauern als zwei bis 20 Minuten.
Und es sind Gäste vor Ort. Die Regisseurin Julia Roesler kommt am 21. Dezember nach Salzgitter-Bad, die „Lieber Papa, deine Tochter“ gedreht hat. Der 17-minütige Film wird in einem ungewöhnlichen Setting erzählt: Plattform ist der Desktop der Regisseurin, auf dem sie E-Mails an ihren Vater schreibt. Es hat einen Streit gegeben, und die Tochter sucht nun wieder das Gespräch. Es geht um soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und darum, wie zwei Generationen das Gleiche wollen und doch nicht zusammenkommen. Der Film ist ein Versuch herauszufinden, wie wir miteinander reden und wie wir miteinander reden müssen.
Außerdem hat Maraia Jakimov für den 22. Dezember zugesagt, ihr Beitrag heißt „Hey“. Die kleine Liebesgeschichte beschreibt in vier Minuten das zögerliche Herantasten eines Schüler und einer Schülerin. Das warme Gefühl im Bauch, was man zunächst leugnet, die erste Kontaktaufnahme, die man zuvor ein Dutzend Mal im Kopf durchgegangen ist und der Moment, in dem man sich endlich traut.
Cinema-Geschäftsführer Claus Griesbach hofft auf viele Besucher und Besuchereinnen. Diese unterstützten nicht nur das Bürgerkino und dessen Anspruch auf Vielfältigkeit, sondern setzten dann auch ein Zeichen der Anerkennung für filmische Produkte der niedersächsischen Hochschulstandorte.
Geboren wurde der Kurzfilmtag 2011 in Frankreich als „Le jour le plus court“. Seit 2012 findet er in Deutschland statt und wird von der AG Kurzfilm und dem Bundes- verband Deutscher Kurzfilm koordiniert. Mittlerweile handelt es sich laut Claus Griesbach um ein „international bedeutsames Kulturereignis“, an dem sich mehr als 20 Länder beteiligten. Schirmherrin der deutschen Ausgabe ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth.