Auf der Spur der „Landschaftsfresser“
Prof. Dr. Stefan Küblböck untersucht in seinem Vortrag im phaeno die „Nachhaltigkeit im Tourismus“

Ein Experte referiert: Prof. Dr. Stefan Küblböck, seit 2009 Professor für Freizeit- und Tourismusmanagement an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter.Foto: Privat
Salzgitter/Wolfsburg. Das phaeno in Wolfsburg startet in das neue Jahr mit einem Thema, das viele betrifft: Prof. Dr. Stefan Küblböck von der Ostfalia Hochschule Salzgitter hält am Donnerstag, 9. Januar, um 18.30 Uhr beim „science talk“ einen Vortrag über „Nachhaltigkeit im Tourismus“. Im phaeno Wissenschaftstheater nimmt er eine Bestandsaufnahme vor: Was muss geschehen, damit die dringend notwendige ökologische, soziale und ökonomische Transformation des Tourismus gelingt?

Vor genau 50 Jahren veröffentlichte der Schweizer Tourismusforscher Jost Krippendorf sein bahnbrechendes Werk „Die Landschaftsfresser“. Seither hat die kritische Auseinandersetzung mit den negativen Folgen des Massentourismus einen festen Platz in der Tourismuswissenschaft und -wirtschaft. Doch trotz der Weckrufe von damals sind die Probleme, die Krippendorf aufzeigte, heute aktueller denn je: Umweltschäden, die Zerstörung lokaler Gemeinschaften und die Macht internationaler Konzerne.

Am 9. Januar widmet sich Prof. Dr. Stefan Küblböck der Frage, wie nachhaltig die Tourismusindustrie 50 Jahre nach Krippendorfs Buch ist. Dabei analysiert er die globalen Herausforderungen des Tourismus, die durch den Klimawandel noch drängender geworden sind: Auf der einen Seite stehen viele Ideen und der Einsatz überzeugter Unternehmer und Unternehmerinnen hinzu mehr ökologischer und sozialer Gewissenhaftigkeit. Seine Bestandsaufnahme zeigt aber auch: Viele Schlüsselbegriffe, die den Zustand der Branche beschreiben, dokumentieren eher das Scheitern als erfolgreiche Lösungen. Er beleuchtet nicht nur die Rolle von Unternehmen und Politik, sondern auch die Verantwortung der Reisenden selbst, deren Entscheidungen maßgeblich zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen könnten.

Der Eintritt ist frei. Der „science talk“ wird hybrid in Präsenz und als YouTube-Livestream angeboten, um ihn auch einem breiteren interessierten Publikum außerhalb der Region zugänglich zu machen. Der Link findet sich auf www.phaeno.de.

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