Im Mittelpunkt des Planspiels „Kinderrat“ gingen die Teilnehmenden Fragen nach, wie „Wie funktioniert Demokratie? Welche Möglichkeiten gibt es, eigene Ideen einzubringen und Entscheidungen zu treffen?“ Dabei schlüpften die Kinder in die Rolle von Politikerinnen und Politikern und setzten sich mit Themen auseinander, die sie direkt betreffen und interessieren. Sie entwickelten eigene Ideen und Vorschläge, diskutierten in Gruppen und stimmten am Ende über ihre favorisierten Ideen ab. Dabei wurden sie von lokalen Politikerinnen und Politikern unterstützt und beraten, mit dabei waren der Ratsvorsitzende Michael Letter (SPD), Astrid Penke (CDU), Marcel Bürger (Bündnis 90/Die Grünen) und Lars Tietjen (Grüne-Die PARTEI).
Ziel war es, den Kindern spielerisch die Grundlagen demokratischer Prozesse näherzubringen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Interessen vertreten und gemeinsam Lösungen finden können. Entwickelte Ideen waren beispielsweise Spenden für das Tierheim zu sammeln, die Schultoiletten zu erneuern, geregelte Raucherbereiche einzuführen und viele mehr.
Zum Abschluss des zweiten Tages stand eine Kinderrats-Sitzung an, um die erarbeiteten Themen im Plenum zu diskutieren. Die Sitzung wurde von Tobias Bey moderiert. Am Pult wurden die Anträge durch die Kinder - genau wie in den Ratssitzungen der Stadt - vorgestellt. Durch anschließende Wortbeiträge konnten alle Kinder über die Vorschläge diskutieren und die Vor- und Nachteile der Ideen darstellen. Für das Aufstellen einer Ampel auf der Westfalenstraße gab es 40 Stimmen. Die Schülerinnen und Schüler argumentierten für die Sicherheit aller Fußgängerinnen und Fußgänger.
Sie brachten außerdem den Antrag ein, geregelte Raucherbereiche einzuführen. Begründet wurde dies unter anderem mit der Gesundheitsgefährdung durch Nikotin. Kinder sollten vor dem Rauch geschützt werden - auch zu Hause und im Auto. Starke Worte, die keine einzige Gegenstimme erhielten. Die Einstimmigkeit zeigte, wie wichtig das Thema den Kindern ist. Insgesamt wurden zwölf Anträge eingereicht und diskutiert. Der Vorschlag neuer Spielzeuge für Schulen konnte im Kinderrat nicht durchgesetzt werden. Auch hier haben die Schülerinnen und Schüler kritisch diskutiert und sich über Argumente ausgetauscht.
Die an diesen beiden Tagen entwickelten Ideen werden dem Rat der Stadt in einer seiner nächsten Sitzungen vorgestellt, um eine aktive Beteiligung der Kinder zu ermöglichen. Die Veranstalter und die teilnehmenden Kinder waren sich am Schluss einig, dass das Planspiel „Kinderrat“ ein voller Erfolg war und bei allen Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe.