„Herzensprojekt“ nennt der Campus am Harz diese Idee. Die Bildungseinrichtung in Salzgitter-Bad will den schrottreifen VW komplett überholen und dann im Herbst 2025 für das künftige Hospiz in Hildesheim versteigern. Das fast 50 Jahre alte Liebhaberstück stand bisher in Kiel bei einem der künftigen Teilnehmer. „Es gibt an dem Auto wohl kaum einen Millimeter, den wir nicht bearbeiten müssen“, sagt Firmenchef Oliver Reiter. Auf einige hundert Stunden schätzt er die Zeit, die nötig ist zur verkehrstauglichen Wiederherstellung. „Aber das ist egal.“ Einmal komplett zerlegen und wieder zusammensetzen, so sieht die Aufgabe aus. Die Reparatur ist ein Teil der praktischen Arbeit für die Kfz-Experten, die ab April am Campus unterrichtet werden.
Oliver Reiter freut sich über die Unterstützung, die ihm viele Firmen signalisiert haben. Das Geld fließt an das ökumenische Michaelis Hospiz, das im März 2025 in Hildesheim eröffnet wird. Dessen künftige Leiterin Andrea Zimmermann war sofort begeistert von dem Konzept. Erst recht, als sie erfuhr, dass es sich um einen alten VW-Käfer handelt. „Ich fahre selber einen.“ Das Geld kann die Einrichtung gut gebrauchen. Denn Hospize allerorten müssen ihre Arbeit weitgehend aus Spenden finanzieren. Andrea Zimmermann: „Auf uns warten ganz viele Projekte.“
Wie wichtig eine gute Betreuung in den letzten Phase des Lebens ist, wissen Oliver Reiter und sein Team nur zu gut. „Unser Geschäftsführer hat seine letzten Tage im Hospiz verbracht.“ Diese Einrichtungen „kann man – neben vielen anderen – gar nicht genug unterstützen“, fügt er hinzu. Schon bei der Campus-Gründung vor ein paar Jahren standen zwar die Bildung und der Spaß an ihr im Fokus, doch den Geschäftsführern war zudem bewusst, „dass es eine soziale Komponente bei allem gibt, was man tut“.
Mehr Informationen unter www.campus-am-Harz.de