Für Dirk Hoppenstedt aus dem Ortsverband Celle war die Fahrt eine Premiere. Zwar setzt er sich seit etlichen Jahren bei der Sammlung der Pakete ein, doch den letzten Schritt, den Transport in die Zielländer, hatte er bisher noch nicht mitgemacht. „Irgendwie kann ich es gerade noch gar nicht so verarbeiten, weil ich gedanklich noch so völlig im Geschehen drin bin,“ so Dirk Hoppenstedt. Besonders berührt habe ihn die Übergabe von Paketen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und einem Spielzeug an Kinder in einem kleinen Dorf bei Bistritz. „Dort waren wir in der örtlichen Schule und haben den Jungen und Mädchen die schon lange erhofften Pakete übergeben. Zum Dank haben die Kinder ein ganz rührendes rumänisches Weihnachtslied für uns gesungen. Da kamen einem echt schon Tränen in die Augen“, erzählt der Ehrenamtliche bewegt.
Dankbar ist Dirk Hoppenstedt auch dafür, dass die Weihnachtstrucker in diesem Winter so viel Unterstützung von Schulen, Kindergärten, Behörden und der Bevölkerung bekommen haben. „Allein im Regionalverband Harz-Heide konnte wir fast 1.600 Pakete sammeln und sie nach Rumänien bringen,“ so Hoppenstedt. Die Ortsverbände Celle, Braunschweig, Salzgitter, Lüneburg sowie der Verband in Uelzen beteiligten sich wieder an der Aktion.
Viele Eindrücke nimmt Dirk Hoppenstedt mit zurück nach in die Heimat. „Rumänien ist geprägt von starken Gegensätzen“, erzählt er. „Die Städte, von denen es nicht viele gibt, sind modern und vergleichbar mit Verhältnissen in Westeuropa. Auf dem Land, dort wo wir waren, ist die Lage aber eine völlig andere. Pferdefuhrwerke, Brunnen, mit denen sich die Leute mit Wasser versorgen, oder völlig unbefestigte Straßen abseits der großen Routen gehören dort zum normalem Bild. Die Bedürftigkeit ist schon sehr zu spüren“, so der Familienvater.
In den frühen Morgenstunden des zweiten Weihnachtsfeiertages waren die Helferinnen und Helfer in Richtung Rumänien aufgebrochen. Mit drei vollgepackten LKW und zwei Begleitfahrzeugen hatte der Konvoi nach 36-stündiger Fahrt mit Zwischenstopp in Ungarn den Zielort im rumänischen Bistritz erreicht. Nach der Nachtruhe konnten die Hilfsgüter im Logistikzentrum zügig umgeladen werden. Höhepunkt waren jedoch zwei Übergaben in kleinen Ortschaften am Fuße der Karpaten.
Hannes Wendler, Mitglied im JUH-Landesvorstand, betont: „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Menschen Gutes tun wollen und sich engagieren.“ Die Johanniter-Weihnachtstrucker seien eine Herzensangelegenheit, die vielen Ehrenamtlichen das Herzstück der Aktion. Sein Dank gelte „allen Beteiligten, Partnern, Spendenden und Förderern dieses Projekts, die es Jahr für Jahr möglich machen, Menschen in Not zu Weihnachten ein Lächeln zu schenken.“
Projektleiterin Catharina Weißenborn hat den Johanniter-Weihnachtstruck zum zweiten Mal begleitet, ebenfalls ehrenamtlich. „Die Übergabe der Päckchen an die bedürftigen Familien in Rumänien war der bewegende Abschluss. Für uns alle war das ein sehr emotionaler Moment, weil wir spüren konnten, wie viel diese Hilfe den Menschen vor Ort bedeutet“, blickt sie zurück. „Allen Menschen, die gesammelt, gespendet und gepackt haben, gilt unsere besondere Anerkennung.“ Mit mehr als 5.300 Päckchen sei eine beeindruckende Zahl im Landesverband zusammengekommen. „Dafür können wir uns herzlich bei allen Beteiligten aus allen Regional- und Ortsverbänden bedanken.“