Ein undemokratischer Machtanspruch
Professor Peter Strohschneider beschäftigt sich am 17. Januar mit der „Wissenschaftsgläubigkeit“

Spricht über Wissenschaftsgläubigkeit: Prof. Peter Strohschneider war unter anderem Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)Foto: DFG/David Ausserhofer
Salzgitter. Mit der Wissenschaftsgläubigkeit befasst sich Peter Strohschneider am Freitag, 17. Januar, von 19.30 bis 21 Uhr in einem Online-Vortrag der Volkshochschule Salzgitter über „Politik und Anti-Politik heute“. Egal ob Klima-, Umwelt- oder Gesundheitskrise, der Referent bezeifelt, dass Machtworte der Wissenschaft für Abhilfe im Zeichen moderner Sachrationalität sorgen.

Peter Strohschneider: „Tatsächlich aber verbündet sich hier naive Wissenschaftsgläubigkeit mit einem tendenziell undemokratischen Machtanspruch. Im Mehrheitsprinzip wird Freiheit gewährleistet. Demokratische Herrschaft verbindet sie mit politischen Rationalitätserwartungen. Aktivistische Wissenschaft oder szientistische Politik setzen hingegen einseitig auf das alternativlose Regime einer unbedingten Wahrheit.“

Peter Strohschneider lehrte Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er war unter anderem Vorsitzender des Wissenschaftsrats und der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Professor will mit diesem Vortrag anhand aktueller Beispiele aufzeigen, dass nach seiner Meinung der Szientismus schnell autoritär werden kann und „zum Schaden der liberalen Demokratie wie ihrer Fähigkeit, epochale Herausforderungen klug und wirksam zu bearbeiten“ führt. Anmeldung zum Vortrag über die Internetseite www.vhs-salzgitter.de.

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