Seit 2005 ist die Tafel in dem einstigen Eisenwarenhandel am Söhlekamp 1 zuhause. Der frühere Vermieter hat dem Verein das Gebäude für einen Freundschaftspreis überlassen, nimmt nur 2.600 Euro pro Monat für gut 1.000 Quadratmeter. „Wir haben hier mit dem Gebäude einen gewissen Luxus, viele andere Tafeln beneiden uns darum“, weiß Ida Naumov. Mitten in Lebenstedt mit Anbindung an zwei Buslinien, ein Parkplatz vor der Tür und Unterstellmöglichkeiten für die Transporter. Drinnen ist genug Platz für zwei Kühlzellen, für Sortiertische und einen langen Ausgabentresen.
Immerhin versorgt die Tafel jede Woche gut 750 Familien in Salzgitter, 2.500 bis 3.000 Menschen leben davon, was der Verein aus gespendeten Lebensmitteln zusammenträgt. „100 Ehrenamtliche sind für uns tätig“, berichtet Ida Naumov, die im Grunde einen kleinen mittelständischen Betrieb lenkt. Doch all die Bereitschaft des Teams nützt nichts ohne passendes Domizil. Ende November 2024 flatterte die Kündigung ins Haus. Nach dem Tod des Vermieters haben die Töchter einen Käufer gefunden. „Ihnen tut das leid“, so die Vorsitzende. Aber das Gebäude müsste an mancher Stelle saniert werden.
Ida Naumov hofft nun, dass der neue Eigentümer ebenso kulant ist oder sich im Gespräch mit der Stadtspitze Anfang Februar eine bezahlbare Lösung findet, denn maximal 3.500 Euro sind drin. „Wir müssen alles Geld aus Spenden erwirtschaften.“ Mindestens 800 Quadratmeter sind nötig, der Standort muss in Lebenstedt sein und eine gute Busanbindung haben, denn 60 bis 70 Prozent der Kundinnen und Kunden nutzen den Öffentlichen Nahverkehr. Bis Ende Juni braucht Ida Naumov ein neues Haus, dann muss sie damit beginnen, den Standort in Bruchmachtersen langsam aufzulösen.