Millionen für die Forschung
Niedersächsisches Ministerium fördert den Wasserstoff Campus Salzgitter

Freude über den Förderbescheid: Minister Falko Mohrs (Mitte) übergibt das Geld an Christoph Imdahl (Geschäftsstellenleiter Wasserstoff Campus), Prof. Dr.-Ing. Sabrina Zellmer (stellv. Institutsleiterin Fraunhofer IST), Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann (Vorstandsvorsitzender Wasserstoff Campus Salzgitter e.V.) und Michael Gensicke (Finanzvorstand Wasserstoff Campus).Foto: sz-pa/rk
Salzgitter. Rund 2,5 Millionen Euro erhält das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur für Forschungsarbeiten am Wasserstoff Campus Salzgitter. Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs überreichte den Fördermittelbescheid persönlich am Standort auf dem Bosch-Gelände.

„Der Wasserstoff Campus Salzgitter ist ein zentraler Baustein für die Zukunft der klimaneutralen Industrie in Niedersachsen. In enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und regionalen Akteuren schaffen wir die Grundlage, um Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette zukunftsweisend weiterzuentwickeln und ihre Anwendung in der Praxis voranzubringen. Diese zielgerichtete Investition stärkt nicht nur die Innovationskraft der Region, sondern leistet auch einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende und nachhaltigen Wertschöpfung, die beispielgebende Impulse weit über die Region hinaus entfalten kann“, erklärt Falko Mohrs.

Die Mittel aus dem Programm »zukunft.niedersachsen« fließen in die Umsetzung des »Innovationsverbunds Wasserstoff Campus Salzgitter«, die wissenschaftlich federführend vom Fraunhofer IST in engem Schulterschluss mit der TU Braunschweig vorangetrieben wird. Die geplanten Forschungsarbeiten greifen laut Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer IST und Vorstandsvorsitzender des Wasserstoff-Campus-Vereins, die Programmziele der „Mission Wasserstoff 2030“ aus dem achten Energieforschungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK auf und orientieren sich an der nationalen und der norddeutschen Wasserstoffstrategie.

„Ein besonderer Fokus der geplanten Arbeiten liegt auf der Weiterentwicklung innovativer Wasserstofftechnologien und deren Produktionsverfahren sowie auf der Erarbeitung digitaler Simulationsmodelle für ganzheitliche Wertschöpfungsketten in der zukünftigen Wasserstoffwirtschaft“, ergänzt die stellvertretende Institutsleiterin Prof. Dr.-Ing. Sabrina Zellmer und Sprecherin des Vorhabens. „Die gewonnen Erkenntnisse werden wir nutzen, um Transferprojekte weiter zu entwickeln und die Ergebnisse in Lehr- und Lernangeboten umzusetzen.“

Dabei soll inhaltlich die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt werden, u.a. die Etablierung von Wasserstofflieferketten, die Dekarbonisierung von Industrie und Quartieren, die flexible Produktion von Komponenten für Brennstoffzellen und Elektrolyseure sowie die Brennstoffzellenmobilität. Der Wasserstoff Campus Salzgitter fungiert als Reallabor, das eine enge Vernetzung von Forschenden und Anwendern erlaubt.

Michael Gensicke, Finanzvorstand des Wasserstoff Campus Salzgitter und Geschäftsführer der Robert Bosch Elektronik GmbH, betont: „Durch den vertrauensvollen Austausch mit verschiedenen Akteuren aus Forschung und Entwicklung, Politik und Wirtschaft bildet der Campus für die beteiligten Unternehmen eine wichtige Innovationsplattform, die in ihrer Form einzigartig ist.“

Der Wasserstoff Campus Salzgitter stehe exemplarisch für den Fortschritt, der sich durch regionale Zusammenarbeit erreichen lässt, bestätigt der Staatssekretär im Niedersächsischen Regionalentwicklungsministerium Matthias Wunderling-Weilbier, Vorsitzender des Beirates für den Wasserstoff Campus. „Die Herausforderungen der Energiewende können nur vor Ort gestaltet werden. Unser Ziel ist es, die Transformation in echte Wertschöpfung für die Region umzusetzen.“

Von einem „Leuchtturmprojekt mit bedeutender Strahlkraft“ spricht Oberbürgermeister Frank Klingebiel. „Mit dem Wasserstoff Campus gehen wir an Niedersachsens drittgrößtem Industriestandort einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft und schaffen vor Ort neue Aus- und Weiterbildungsangebote und somit eine gute Basis für zukunftssichere Arbeitsplätze in der Wasserstoffwirtschaft. Das ist ein deutlicher Gewinn für unsere Stadt und die ganze Region.“

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