Salzgitter. Neustart am Fredenberg. Die TAG Wohnen und der meineSZitty Club Salzgitter haben das preisgekröntes Schulprojekt „Gewaltfrei Lernen“ wieder an die Hauptschule geholt. Sportpädagoge und Anti-Gewalttrainer Stephan Hansen-Peltzer machte sich mit zwei fünften und zwei sechsten Klassen ans Werk. Für sie stand eine Unterrichtstunde zum Thema Konfliktmanagement und Gewaltfreiheit auf dem Stundenplan.

Für den Trainer gilt dabei vor allem eines: Die Kinder schnell einzubinden und zum Mitmachen zu bewegen. Stephan Hansen-Peltzer ist Profi, hat als Anti-Gewalttrainer schon an mehr als 650 Schulen aller Art unterrichtet. Auch in Salzgitter gelingt es ihm, durch einfache Übungen innerhalb von fünf Minuten die volle Aufmerksamkeit der Kinder zu erreichen. Er macht es vor: Aufrecht sitzen und damit Präsenz zeigen: Hier bin ich. „Wenn ihr aufzeigt, dann deutlich und nicht lustlos“, fährt er fort. Die Fredenberger Hauptschule hat täglich verschiedene Kulturen miteinander in Einklang zu bringen.

Keiner weiß das besser als die dort seit mehr als acht Jahren tätige Schulsozialarbeiterin Tuba Bilgen. „Wir haben heute nicht nur einen Bildungsauftrag an unseren Schulen, sondern zwangsläufig auch einen Erziehungsauftrag.“ Gemeinsame Umgangsformen erarbeiten und diese im täglichen Zusammenleben in der Schule und möglichst darüber hinaus zu praktizieren, lautet der Ansatz, mit dem der Verein Gewaltfrei Lernen und die TAG Wohnen in Salzgitter den Sozialtransferpreis der IHK-Braunschweig gewonnen hat.

Stephan Hansen-Peltzer lädt ein zum Achtsamkeistraining und schult Selbstverteidigungstricks für den Fall, dass man unvermeidlich in eine Gewaltsituation gerät. Er lehrt das Hilfeholen oder Mobbingversuchen wirksam zu begegnen. Die Übungen funktionieren nach seinen Worten auch bei Kindern aus schwierigem familiärem Umfeld oder mit Handicap wie Autismus. Für Stephan Hansen-Petzer ist es ein schöner Erfolg, wenn beeinträchtigte Kinder, die oft an den Rand gedrängt werden, „über unser Trainingsprogramm quasi wieder aus der Ecke geholt und zurück in die Mitte der Klassengemeinschaft geholt werden können“.

Schulsozialarbeiterin Tuba Bilgen freut sich, wie sich die Mädchen und Jungen einbringen, mit welcher Begeisterung sie mitmachen und wie solche Kurse nachwirken. Sie hat beobachtet, dass Kinder nach einer Trainingsphase das Gelernte nachahmen und versuchen es im Schulalltag umzusetzen. „Mit der Zeit und Kurs für Kurs ändert sich damit die Kultur an einer Schule.“

Finanziert werden die Kurse vom meineSZitty Club, ein gemeinnütziger Verein der TAG Immobilien AG aus Hamburg. Deren Vertreter Henrik Kreime verschaffte sich gemeinsam mit TAG-Immobilienleiterin in Salzgitter, Daniela Stark, vor Ort einen Eindruck. „Wir haben im Umfeld der Hauptschule Am Fredenberg über 2.300 Wohnunge.“ Die TAG ist überzeugt, dass sich die Präventionsarbeit in der Zukunft auszahlen werde. Konflikte gewaltfrei zu lösen und gezielt vor Mobbing schützen zu können, solche Kinder sind nach Worten der TAG „starke Kinder“. Das ist das
Ziel des Projektes.