Gegenläufig wirkten die Ergebnisbeiträge aus dem Technologiebereich, die Beteiligung an der Aurubis AG sowie liquiditäts- und ergebnisstützende Maßnahmen, deren Umfang im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals spürbar ausgeweitet wurde.
Bereinigt um 406 Millionen Verlusten aus Sondereffekten erwirtschaftete die Salzgitter AG einen Überschuss vor Steuern in Höhe von 109 Millionen Euro. „Die Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen werden künftige Perioden entlasten“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Außenumsatz reduzierte sich aufgrund gesunkener Durchschnittserlöse für Stahlerzeugnisse sowie einer schwachen Auftragslage im Geschäftsbereich Stahlverarbeitung von 10,8 Milliarden im Vorjahr auf zehn Milliarden Euro.
Das EBITDA ging auf 445 Millionen Euro (2023: 677 Mio.) und das Vorsteuerergebnis auf einen Verlust von 296 Millionen Euro (2023: 238 Mio.) zurück. Allerdings stecken 406 Millionen Euro an Aufwendungen für Restrukturierungen, Impairments und sonstige Rückstellungen in dem Resultat. Hilfreich dabei sind die 184 Millionen Euro aus der Beteiligung an der Aurubis AG. Die Nettofinanzschulden stiegen aufgrund der zugenommenen Investitionstätigkeit auf 574 Millionen Euro, 2023 waren es noch 214 Millionen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 22. Mai 2025 die Ausschüttung einer Dividende von 20 Cente je Aktie vor.
Ein Ende der Stagnation der deutschen Wirtschaft ist für die Salzgitter AG trotz der geplanten Sondervermögen noch nicht abzusehen, die konjunkturpolitischen Maßnahmen der neuen Bundesregierung könnten ab dem zweiten Halbjahr 2025 positiv wirken. Mit den handelspolitischen Einlassungen der neuen amerikanischen Regierung steige hingegen die Unsicherheit insbesondere hinsichtlich der Aussichten für den Außenhandel. Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 9,5 und zehn Milliarden Euro und ein Vorsteuerergebnis, das zischen 100 Millionen Euro Verlust und 100 Millionen Gewinn liegen dürfte.Vorstandsvorsitzender Gunnar Groebler kommentiert die Bilanz wie folgt: „Die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und der Welt zeigen, wie wichtig die konsequente Umsetzung unserer Strategie ist. Wir arbeiten mit voller Kraft daran, den Salzgitter-Konzern krisenfest aufzustellen, und die von uns eingeleiteten Maßnahmen zeigen Wirkung. Unser Transformationsprogramm SALCOS setzen wir weiter konsequent um. Durch den modularen Aufbau sind wir sehr gut in der Lage, kontrolliert und mit der Marktentwicklung im Blick die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Wir gehen davon aus, dass die Rahmenbedingungen weiterhin fordernd bleiben werden. Umso größer ist unsere Erwartung an die Politik, endlich für eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten zu sorgen und die hohen regulativen Hürden zu senken.“
Finanzvorständin Birgit Potrafki ergänzt: „Wir fokussieren uns auf die Transformation und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Salzgitter AG. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes haben wir ein positives Vorsteuerresultat vor Sondereffekten von 109 Millionen Euro erzielt. Gleichzeitig fallen unsere Nettofinanzschulden niedriger aus als erwartet. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen. Unser laufendes Programm ’Performance 2026’ haben wir erweitert und Maßnahmen zur weiteren nachhaltigen Ergebnisverbesserung unserer Geschäftsbereiche eingeleitet. Zudem haben wir als Reaktion auf die schwache Konjunktur ein kurzfristig wirksames liquiditäts- und ergebnisstützendes Maßnahmen-Programm initiiert. Diese Weichenstellungen sind wichtige Investitionen in unsere Zukunft. 2024 war ein Jahr mit wichtigen Fortschritten: Wir haben den Verkauf von Mannesmann Stainless Tubes erfolgreich abgeschlossen. Unser Geschäftsbereich Technologie erzielte einen Rekordgewinn und unsere Beteiligung an der Aurubis AG lieferte einen deutlich stärkeren Ergebnisbeitrag als in den Vorjahren.“