Jedes Jahr treffen sich die Menschen zur „Andacht am Lutherbaum“ im Rahmen der „Europäischen Aktionswochen Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“. Dort geht es um Themen der globalen und regionalen Nuklear-Probleme. Denn im Gebiet der Braunschweiger Landeskirche in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt befinden sich in einem Radius von etwa 25 Kilometern die Atommüll-Lager Asse II, Schacht Konrad, Schacht Morsleben und die Nuklear-Firma „Eckert & Ziegler“.
„Christen in der Region sind davon genauso betroffen wie jeder andere“, schreibt der frühere Sozialdiakon Paul Koch. Die Andacht am Samstag wurde vorbereitet vom Organisationsteam, dem außer ihm noch Utz Brunotte, Patrick Kolzuniak, Bodo Walther und Rolf Warnecke angehören. Zu hören ist eine Kurzansprache durch Pfarrer Utz Brunotte sowie kurze Statements zu regionalen und globalen Brennpunkten. Musikalisch begleitet der Spontanposaunenchor Landeskirche Braunschweig die Andacht, die Leitung hat Landesposaunenwart Sebastian Harras.
Die Andacht am Lutherbaum blickt auf eine Tradition seit 2012 zurück. Von Schulaktionen über coronabedingte Video-Andachten bis hin von Andachten im Beisein des Landesbischofs Dr. Christian Meyns, Oberbürgermeisters Frank Klingebiel, dem damaligen BFS-Präsidenten Wolfram König unter Beisein von Vertretern der Botschaften der Ukraine und Belarus, als 2017 die „Stele am Lutherbaum“ enthüllt wurde.
Die Pastoren und Pastorinnen der jeweiligen Kirchengemeinden sind shon lange mit den Fragen und Sorgen ihrer Mitglieder konfrontiert, verstehen dies als seelsorgerlichen Auftrag. Außer vielen Einzelgesprächen haben sich in diesen speziellen Zusammenhang spezielle Andachts- und Gottesdienstformate ergeben. Seit Juni 2008 wird am Werkstor der Asse II-Schachtanlage in Remlingen jeweils zum Jahreszeitenwechsel sonntags um 18 Uhreine ökumenische Andacht abgehalten. Seit 2009 gibt es zudem zweimal im Jahr einen „Konrad – Gottesdienst“ in Salzgitter.