Je nach Wetterlage sind es zwischen drei und 70 Leuten, die an den Sonntagen aus der ganzen Region auf den Burgberg kommen. Die meisten wollen sich nicht nur die Burg zeigen lassen, sondern vor allem die Steinschleuder in Aktion sehen, die an den Vormittagen einen Medizinball in Richtung Turm schießt. Die Blide und der Brunnen wecken die größte Neugier beim Publikum, weiß Sigrid Lux, Vorsitzende des Fördervereins, der sich um das Gelände kümmert. Erst vor einer Woche trafen sich die Mitglieder zum Frühjahrsputz und brachten die Anlage vor dem Saisonstart in Schuss.
Mit Axel Singer haben sie einen wahren Burgberg-Experten an der Leine, der „jeden Stein kennt“ und sich seit drei Jahren um die Besucher und Besucherinnen kümmert. Der frühere Ausbilder der Salzgitter AG ist ein Hobby-Archäologe und war auch an den Grabungen beteiligt, legte mit einem Arbeitskreis die Reste frei. Schon als Schüler hatte er sich dafür interessiert, nach alten Siedlungsresten zu buddeln. Er kann den Gästen nicht nur einige Geschichten über das historische Gemäuer erzählen, sondern ihnen auch das neue 3D-Modell des gut 60 Meter tiefen Brunnens zeigen, den die Menschen Mitte des 13. Jahrhunderts in den Berg geschlagen hatten und der auch heute noch existiert. Derzeit arbeitet der Vorstand daran, den Schacht wieder zu beleuchten.
Wer sich die einstige Festung auf dem Salzgitter Höhenzug, die für Heinrich dem Löwen (1129 bis 1195) als Machtbasis gegen die Nachbarn in Hildesheim und Goslar gebaut worden war, mit einer Gruppe ansehen möchte, kann eine separate Führung buchen. Zur Terminabsprache ist Axel Singer unter Tel. (05341) 58441 oder per E-Mail an info@fv-burg-lichtenberg.de zu erreichen. Der Verein bittet um einen Beitrag von 40 Euro für die Erhaltung und Pflege, denn er muss die Kosten dafür tragen.
Der Turm ist im Sommerhalbjahr außerdem immer sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. „Diese Aufgabe übernehmen verschiedene unserer Mitglieder“, sagt Geschäftsführerin Roswitha Ehlers. Wer die Treppen ganz nach oben bis zur Plattform nimmt, kann auf der Bergkuppe in 24 Metern Höhe einen Rundblick über den Norden Salzgitters genießen.