Schöppenstedt auf die Eins
Fußballkünstler Jannik Freestyle lässt bei seinen Workshops beim TSV fast 90 Kinder tricksen

Jonglage im Sitzen: Jannik Freestyle zeigt den Kindern in Schöppenstedt seine neue Show.foto: rwe
Schöppenstedt. Sonnenschein, jubelnde Kids und jede Menge Fußballtricks. Auf diese Kurzformel ließe sich der Auftritt eines Superstars bringen, der zwar noch keinen Titel gewonnen hat, dem aber mehr als drei Millionen Menschen in den sozialen Medien folgen – vor allem Kinder und Jugendliche auf Youtube und TikTok: Jannik Freestyle, der das runde Leder jonglieren kann wie kein Zweiter und seit mittlerweile sieben Jahren damit erfolgreich auf Tour ist.

In dieser Woche legte Jannik Singpiel, so sein richter Name, in der Region einen Stopp ein, war zu Gast beim TSV Schöppenstedt und verzauberte fast 90 Kinder mit seiner Fußballkunst. Dessen Jugendtrainer Christian Mitkewisch war jedenfalls ganz „geflasht“ von der Freude der Mädchen und Jungen, die über den Sportplatz fegten. Ein großer bunter Haufen in den Trikots vieler berühmter Klubs wie FC Barcelona, Bayern München oder VfL Wolfsburg.

Aber auch die JSG Schöppenstedt-Südelm war zu sehen. Mit dem Trikot unterwegs war der neunjährige Niklas Mitkewisch, der im Grunde der Auslöser des Gastspiels war. Er hatte bei Youtube nicht nur die vielen Tricks gesehen, die Jannik Freestyle mit einem Millionenpublikum teilt, sondern mag auch die Lieder, die der Fußballkünstler veröffentlicht hat. Bei einer Auswärtsfahrt spielte dessen Papa Christian die Hits im Auto und alle Jungs konnten mitsingen, kannten jede Zeile. „Da staunte ich schon“, sagt der TSV-Trainer, dem die Idee kam, den jungen Mann nach Schöppenstedt einzuladen. Und das ging ohne Probleme und dauerte nicht lange. Der TSV musste sich nur darum kümmern, dass auch genügend Kinder und Jugendliche den Workshop für 29,90 Euro buchen.

„Jeder Verein kann uns anfragen. Wir kommen überall hin“, sagt Manager Udo Kamps, der sich während der beiden jeweils 90-minütigen Einheiten um den Merchandise-Stand kümmert. Jannik Freestyle ist eine echte Marke, das lässt sich dort ablesen. Autogrammkarten, Poster, Schienbeinschützer, Fußbälle, T-Shirts und noch etwas mehr liegen auf dem Tisch. Immer in Orange und immer mit dem Leiterspruch: „Immer weiter“. So lautet das Motto des 24-jährigen Sportlers aus dem kleinen Ort Leihgestern, dessen Karriere als offensiver Mittelfeldspieler wegen einer Verletzung schon in der Jugend endete. Er gab aber nicht auf und übte weiter mit den Tricks, die ihm ohnehin am meisten Spaß gemacht hatten. Als er es schaffte, „für eine Kiste Mezzo-Mix“ einmal um den Häuserblock zu jonglieren, war ihm klar, dass er aus dem Talent eine Berufung machen will.

Mittlerweile fährt Jannik Freestyle laut Udo Kamps jeden Monat zwischen 70.000 und 80.000 Kilometer. 304 Termine waren es allein 2024. Der Fußballkünstler pendelt zwischen Freiburg und Hamburg hin und her, steuert Vereine, Schulen, aber auch Firmen an, um dort Kinder und Erwachsene zu unterhalten. In Schöppenstedt startet Jannik Freestyle zusammen mit dem lizensierten DFB-Trainer Lucas Kamps ein fröhliches Sportprogramm. Erst wird sich aufgewärmt, dann zeigt er seine neue Show. Zu heftigen Beats lässt er den Ball kreisen, jongliert ihn mit dem Kopf, dem Knie und dem Fuß. Er springt nebenbei mit dem Seil, macht Liegestütze oder rollt das runde Leder rücklings über die Schuhsohlen.

Aber die Mädchen und Jungen sollen auch selber üben: „Hocus Pocus“, „Around the World“ oder „Rainbow-Flick“ heißen drei der Moves, die Jannik und Coach Lukas mit den kleinen Ronaldos, Musials und Lewandowskis trainieren. Alles geschieht mit Spaß und Freude, die strahlt der berühmte Gast durchgehend aus. Geduldig stellt er sich den Fragen der Mädchen und Jungen, schreibt fleißig Autogramme und macht ein Selfi mit jedem, der es wünscht – auch mit Vater und Sohn. Zwischendurch startet er eine Umfrage zum schönsten Verein der Welt. Real Madrid, Borussia Dortmund und Manchester City sind dabei. Am Ende heißt es aber: „Schöppenstedt auf die Eins“. Wie kann es anders sein?

Aber Jannik Freestyle, der schon mit Topstars wie Toni Kroos und Thomas Müller um die Wette kickte, beherrscht nicht nur den Ball, sondern auch das Handy wie ein Weltmeister. Es ist sein zweites Werkzeug, um up to Date zu bleiben. Er filmt nahezu jede Aktion und jede Übung, beim Trainingsspiel gegen die wilde Meute wird eine Mutter zur Kamerafrau. Wenn er spät am Abend hinten im Auto sitzt und Udo Kamps das nächste Ziel ansteuert, schneidet er die Aufnahmen zusammen, die am Tag darauf auf seinem Youtube-Kanal zu sehen sind. Denn hinter der großen Popularität steckt nicht nur feine Fußballkunst, sondern auch eine große Portion Arbeit.

Wer einen Workshop mit Jannik Freestyle einmal auf seinem Sportplatz erleben will, kann sich für seinen Verein bewerben. Einfach auf www.jannik-fresstyle.de klicken und eine Buchungsanfrage senden.





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