Dauer-Einsatz mit Minimal-Urlaub
IG BAU Braunschweig-Goslar fordert einen Tarifvertrag für die Beschäftigten in der Floristik

Nonstop Blumen binden: Viele Floristinnen haben eine Sechs-Tage-Woche und wenig Urlaub.foto: IG BAU | Tobias Seifert
Salzgitter. Blühende Kreativität bei harter Arbeit. Die Floristinnen in Salzgitter haben alle ­Hände voll zu tun. Sie binden Blumensträuße und Kränze, ­gestalten Gestecke und Brautschmuck, dekorieren Schaufenster, Verkaufsräume und Hotel-Foyers: „Die anstrengenden Jobs in den Blumenläden sind überwiegend in Frauenhand“, erklärt Holger Henze von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (BAU). Für den Vorsitzenden im Bezirk Braunschweig-Goslar ist klar: „Floristinnen machen einen harten Job. Viele haben eine lange Arbeitswoche: Sie stehen sechs Tage am Stück im Laden. Wenn es dazu nur 24  Tage Urlaub im Jahr gibt, dann kann man getrost von einem ‚Auspower-Job‘ sprechen“, so Holger Henze.

Die IG BAU Braunschweig-Goslar fordert deshalb die Fünf-Tage-Woche und 32 Tage Jahresurlaub für die Floristik-Branche. „Außerdem muss bei den Überstunden etwas passieren: Wer länger arbeitet, der muss sich darauf verlassen können, dass es dafür auch Zuschläge gibt. Das ist noch längst nicht überall der Fall“, sagt der Vorsitzende. Über diese Punkte will die Gewerkschaft jetzt mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) verhandeln und einen Tarifvertrag abschließen.

Dabei verweist die IG BAU auf das Arbeitspensum, das die Beschäftigten haben: „Von der Taufe über die Hochzeit bis zur Beerdigung – Floristinnen setzen mit ihrer professionellen Arbeit Akzente bei großen ­Ereignissen und in wichtigen Momenten des Lebens. Sie ­machen gerade an Feiertagen einen richtigen Stress-Job“, sagt ­Holger Henze. Handwerkliches Geschick und Know-how seien für den Beruf notwendig. Aber es steckt laut Holger Henze auch noch mehr dahinter: Waren­bedarf, Einkauf, Preiskalkulation. „Eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen ­grünen Daumen.“

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