Ein Gewerkschafter der ersten Stunde
Die IG Metall ehrt Fritz Fieseler für 80 Jahre Mitgliedschaft und viele weitere Jubilare

Blumen für die Treue: Die IG Metall ehrte Günter Hildmann, Werner Janocha und Gerhard Scholz (alle 75 Jahre) sowie Fritz Fieseler für 80 Jahre. Dahinter stehen Markus Hulm und Marion Koslowski-Kuzu (beide IG Metall), Bürgermeister Stefan Klein, DGB-Regionsgeschäftsführer Michael Kleber, Gast Friedo Fieseler und Matthias Wilhelm (IG Metall).Foto: sz-pa/rk
Salzgitter. Die IG Metall Salzgitter-Peine hat in diesem Jahr insgesamt 1.961 Jubilare zu ehren. 380 Kolleginnen und Kollegen kommen auf eine 25-jährige Mitgliedschaft, bei 1.051 sind es schon 40 Jahre. 289 Jubilare können bereits auf eine 50 Jahre IG Metall zurückblicken, 168 auf 60 Jahre. 58 Frauen und Männer sind schon 70 Jahre in der Gewerkschaft, 14 Jubilare haben sogar die 75 Jahre voll. Aber der 96-jährige Fritz Fieseler stellt sie alle in den Schatten, er ist schon 80 Jahre Mitglied.

Auf der Jubilar-Feier im vollbesetzten Saal im Hotel am See in Salzgitter begrüßte Markus Hulm, 2. Bevollmächtigter der IG Metall, die Gäste. Die große Zahl hob er als Ausdruck einer mitgliederstarken IG Metall hervor, in der sich immer noch 30.000 Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammengeschlossen haben. Stefan Klein, Erster Bürgermeister würdigte die Jubilare für ihre lange Verbundenheit, die als Mitglieder der Gewerkschaft ein Gesicht, Stimme und Rückgrat verleihen und damit ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft in Salzgitter sind sowie „ein fester Teil unserer Demokratie“.

In der Festrede betonte der DGB Regionsgeschäftsführer Michael Kleber, dass „die Metallerinnen und Metaller aus Salzgitter sich den Willen und die Fähigkeit zum Widerstand gegen Übergriffe von Politik und Kapital bis heute bewahrt haben, ebenso wie die Entschlossenheit gemeinsam für den Fortschritt von Arbeitsplätzen, Tarifverträgen und sozialer Sicherheit einzustehen.“ Mit Verweis auf die Worte von Bertolt Brecht auf die Stärksten, die ein Leben lang kämpfen, würdigte er die Jubilare, als eben diese Unentbehrlichen – die überzeugten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die mit ihrer Mitwirkung und ihrem Einsatz das Rückgrat ihrer Organisation sind.

Bevor alle Jubilare aus den einzelnen Jahrgängen zur Erinnerung zu Gruppenfotos aufgerufen wurden, würdigte der erste Bevollmächtigte der IG Metall, Matthias Wilhelm, die besonders treuen Mitglieder unter den anwesenden Jubilaren. Eine besondere Hochachtung erfuhr dabei Fritz Fieseler, als er für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde und sich alle Anwesenden im Saal applaudierend von ihren Plätzen erhoben. Matthias Wilhelm würdigte ihn als Gewerkschafter der ersten Stunde, der am 1. Juli 1945 direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, nach der Befreiung von Nazi-Terror, Unterdrückung, Verbot und Verfolgung unter viel schwierigeren Bedingungen als heute der IG Metall anschloss und bis heute treu geblieben ist.

Zum Schluss dankte Matthias Wilhelm im Namen des IG Metall Ortsvorstands allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und die so häufig bewiesene Solidarität und unterstrich auch weiterhin auf ihre Unterstützung zu zählen.

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