Erst der Ruhm,
dann die Sucht
Ex-Fußballprofi Uli Borowka spricht an zwei Schulen am Fredenberg über sein Leben

Aufklärung über die Sucht und ihre Folgen: Ex-Profi Uli Borowka, Rektorin Aksana Trübecke und Dincer Dinc vom Bürgerservice für Migration informieren Hauptschule Fredenberg über die Gefahren.foto: Privat
Salzgitter. Wie wichtig und eindrucksvoll Suchtprävention an Schulen ist, wurde in der Hauptschule Fredenberg und der Hauptschule Klunkau deutlich. Dinc Dincer vom Bürgerservice für Migranten und Migrantinnen in Salzgitter hat den ehemaligen Fußballprofi Ulrich Borowka eingeladen, um den 8., 9. und 10. Klassen von seiner Suchtvergangenheit zu berichten.

Die Schulleiterinnen Miriam Batel (Hauptschule Fredenberg) und Aksana Trübecke (Hauptschule Klunkau) organisierten in ihrer Aulabeziehungsweise der Turnhalle für etwa 250 Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, den Berichten des früheren Bundesligakickers zu lauschen. Ulrich Borowka ging sehr eindrücklich auf seine Fußballkarriere bei Werder Bremen (388 Spiele in der 1. Liga) ein, aber auch auf seine Alkohol-, Medikamenten- und Spielsucht. Außer existenziellen Gefahren wie Autounfällen aufgrund von Alkoholeinfluss erzählte er von seinem sozialen Abstieg und beschrieb den Verlust seiner Kontakte.

Abschließend las der Gast aus seiner Biographie „Volle Pulle. Mein Doppelleben als Fußball-profi und Alkoholiker“ vor, schilderte damit frühere Selbstmordgedanken. Ulrich Borowka berichtete von seinen Erfahrungen im Kontext der Suchtprävention in Schulen, in Betrieben, in Kliniken und auch in Justizvollzugsanstalten. Über seinen Verein unterstützt er Kinder aus suchtbelasteten Familien.

Die Motivation für diese bereichernde Kooperation zwischen dem Bürgerservice, dem Ex-Fußballprofi und der AWO-Salto Suchthilfe besteht in der Verknüpfung der Hilfen für Suchtprävention und Suchtberatung in Salzgitter. Alkohol- und Suchtprobleme spielen in allen Lebensbereichen eine wesentliche Rolle.

„Jeder und jede kennt jemanden, der von Suchtproblematik betroffen ist. In unserer Beratungsstelle AWO-Salto bieten wir Hilfen an, um über Probleme zu sprechen und auch ambulante Therapie durchzuführen.“ so Julia Weber, kommissarische Einrichtungsleitung der AWO-Salto Suchthilfe. Dinc Dincer ist wichtig, dass die Menschen in Salzgitter direkt hier vor Ort eine Suchtberatung erhalten – „ganz egal wie alt sie sind,“.

Die AWO-Salto Suchthilfe bietet außer der persönlichen Beratung unter Tel. (05341) 1885975 auch digitale Beratungsangebote unter www.suchtberatung.digital an. Den Bürgerservice für Migrant*innen Salzgitter erreichen Interessierte unter Telefon (05341) 7905630 oder per E-Mail an bsfm-salzgitter@t-online.de

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