„Das erste Jahr hat gezeigt, dass der Bedarf da ist – und gleichzeitig die Dankbarkeit für dieses Angebot, auch wenn ich noch Kapazitäten habe“, sagt Carolin Tchórzewski. „Bisher gab es feste Ansprechpersonen für Themen wie Arbeitssicherheit oder Brandschutz – aber keine für psychosoziale Unterstützung. Das wollten wir ändern, denn das Wohl unserer Mitarbeitenden liegt uns am Herzen.“
Die Unterstützung versteht sich nicht als Therapie, sondern als niedrigschwellige, vertrauensvolle Hilfe zur Selbsthilfe. „Viele Kolleginnen und Kollegen suchen das Gespräch – nicht, weil sie schwach sind, sondern weil sie stark bleiben wollen. Das zeigt, wie wichtig es ist, zuzuhören, Orientierung zu geben und gemeinsam neue Wege zu finden“, betont die 34-Jährige.
Die Gesundheits- und Krankenpflegerin ist dem Helios Klinikum Salzgitter seit ihrer Ausbildung von 2010 bis 2013 eng verbunden. Nach Stationserfahrung in der Geriatrie und einer Palliativfachweiterbildung schloss sie 2024 ihre Qualifikation zur Fachkraft für psychosoziale Unterstützung ab. Seither bringt sie ihr Wissen gezielt zum Wohl der Mitarbeitenden ein, eine Nebenaufgabe ihrer Tätigkeit.
Pflegedirektorin Lindita Daliu-Halimi betont: „Gerade psychosoziale Herausforderungen wie chronische Erschöpfung, Burnout oder emotionale Belastungen sind oft unsichtbar. Carolin schafft hier ein wichtiges Angebot – präventiv, empathisch und lösungsorientiert.“ Auch Klinikgeschäftsführer Sascha Kucera begrüßt den Einsatz: „Mit diesem Angebot setzen wir ein klares Zeichen: Bei uns ist niemand allein, Unterstützung gehört zu unserer Kultur.“
Außer auf die Begleitung der Mitarbeitenden legt Carolin Tchórzewski großen Wert auf die Stärkung im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Durch gezielte Gesprächstools und einen empathischen Kommunikationsstil will sie helfen, Vertrauen zu fördern und mentale Stabilität aufzubauen. Ihr Ziel für die Zukunft: „Ich möchte eine verlässliche Anlaufstelle für alle Mitarbeitenden bleiben – für Krisenbewältigung, Resilienzförderung und persönliches Wachstum. Belastungen gehören zum Leben, aber wir können lernen, mit ihnen umzugehen und daran zu wachsen.“