Schluss mit aktiver Politik
Der Bürgermeister und SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Klein tritt nicht wieder an

Kündigt seinen Abschied an: SPD-Landtagsabgeordneter Stefan Klein, Erster Bürgermeister in Salzgitter, tritt bei den nächsten Wahlen nicht wieder an.foto: Maximilian König
Salzgitter/Lengede. Den Sozialdemokraten in der Stadt steht ein Umbruch bevor. Wie der SPD-Unterbezirk Salzgitter und der SPD-Ortsverein Lengede mitteilen, wird sich Stefan Klein nach den kommenden Kommunal- und Landtagswahlen „aus der aktiven Politik zurückziehen“. Das habe dieser gegenüber den beiden SPD-Gliederungen erklärt. Damit wäre 2027 für ihn Schluss als Landtagsabgeordneter, das Amt als Bürgermeister Salzgitters und Ratsherr in Salzgitter will er im November 2026 abgeben.

„Wir bedauern diese Entscheidung sehr, weil wir Stefan Klein durchweg als einen überaus engagierten, kompetenten und erfahrenen Politiker kennen- und schätzen gelernt haben und dieser Rückzug für Salzgitter und Lengede einen enormen Verlust bedeutet“, schreibt der Vorsitzende des Unterbezirks Salzgitter, Tobias Bey. Lengedes SPD-Chef Meik Vossbeck fügt hinzu: „Stefan Klein ist als authentischer, bodenständiger und immer ansprechbarer Politiker geschätzt, der sich inhaltlich durchweg für die Interessen von Salzgitter und Lengede eingesetzt hat und sich durch hohe Präsenz im gesamten Wahlkreis auszeichnet.“

Stefan Klein wurde 2001 mit 31 Jahren erstmals direkt in den Salzgitteraner Stadtrat gewählt und ist aktuell das dienstälteste Mitglied der SPD-Ratsfraktion. Seit 2006 ist er Bürgermeister und seit 2008 Landtagsabgeordneter. In den Landtag wurde Stefan Klein viermal direkt gewählt, dreimal (2008, 2013 und 2022) mit dem besten Ergebnis aller SPD-Landtagskandidaten und im Durchschnitt mit knapp über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen. Aktuell ist er Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, vorher war er unter anderem Präsidiums- und SPD-Fraktionsvorstandsmitglied.

„Mir war immer bewusst, dass politische Ämter auf Zeit vergeben werden. Ich halte einen Wechsel nach fast 20 Jahren und somit diesen Zeitpunkt jetzt für den richtigen, für die Ämter und auch für mich persönlich“ so Stefan Klein in einer Pressemitteilung. Vom „Klammern an Amt und Macht“ habe er noch nie viel gehalten, weil Wechsel nach diesen Jahren oft auch „frischen Wind und neue Impulse“ bringen.

„Ich bin dankbar für die Zeit als Politiker, für die vielen Begegnungen mit tollen Menschen und für die Unterstützung, die ich aus der Bevölkerung und aus der Partei bekommen habe“, heißt es weiter. Stefan Klein merkt allerdings „zunehmend die Belastung, die diese Funktionen mitbringen, und zudem auch mehr inhaltliche Differenzen“. Er möchte sich zukünftig mehr seiner Familie, die in den Jahren viele Abstriche hat machen müssen, widmen und auch stärker anderen Tätigkeiten nachgehen.

Stefan Klein setzt sich seit vielen Jahren in verschiedenen Vereinen, unter anderem im Spendenparlament Salzgitter und im Förderverein Kinder- und Jugendfeuerwehren Salzgitter. Zu seinen Zukunftplänen verrät der SPD-Mann nichts. „Wohin mich mein beruflicher Weg führt, wird man dann sehen. Es ist ein großes Geschenk selbst entscheiden zu können, wann die eigene Zeit in der Politik endet. Ich freue mich nun auf die Zeit nach der Politik und auch sehr auf die verbleibende Zeit im Stadtrat und im Landtag“, heißt es nur.

Für die SPD dürfte dies ein heftiger Schlag sein. Stefan Klein wirkt seit einer Generation mit in der Fraktionsspitze im Stadtrat, gilt als Stimmengarant für seine Partei. „Wir werden uns nun weiterhin intensiv auf die Kommunalwahl 2026 vorbereiten“, kündigen Tobias Bey und Meik Vossbeck an. Parallel wollen sie sich auf die Suche nach einem Landtagskandidaten oder einer Landtagskandidatin für 2027 machen, „um eine gute Nachfolge für Stefan Klein und unsere beiden Gebietskörperschaften zu ermöglichen“.

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